Herzlich Willkommen in meiner virtuellen Welt
Ich komme wieder!
La la la, es läuft wieder...
Nachdem ich so lange immer wieder Probleme hatte, sollte dieses Jahr endlich wieder was gehen. Doch dann meldet sich ganz unverhofft erneuter Familienzuwachs an und alles steht Kopf. Nach echt
anstrengenden 36 Wochen und 4 Tagen für meine Frau, die ihr wirklich übel zugesetzt und auch auf die Intensivstation des örtlichen Krankenhauses gebracht haben, kam unser dritter Sohn und sechstes
Kind Christoph am 24.2. zur Welt.
Gott sei Dank geht es allen ( wieder) gut und ich kann mich wieder auf mein liebstes Hobby konzentrieren-das Laufen.
Neben nächtlichem Fläschchengeben und hauptberuflich als Gerüstbauer arbeiten will ich es noch einmal wissen, gerade jetzt, wo sich auch der DLV mal etwas auf das wesentliche besonnen hat und die
Normen entschärft hat. Kaum zu fassen, wie allein die Meldungen über erreichte Normen von Vereinskollegen und anderen Topläufern beflügeln kann.
Meinen Auftakt in diesem Jahr habe ich, wie jedes Jahr, bei der Duisburger Winterlaufserie gehabt, die ich trotz mehreren Wochen Trainingsausfall souverän gewonnen habe. Es waren zwar bei Weitem
nicht meine besten Zeiten, dennoch hat es richtig Spaß gemacht und ich kann mich über die Zeiten nicht beschweren.
Nun lagen seit dem Halbmarathon Ende März doch wieder ein paar Wochen Training hinter mir und ich wollte einfach mal sehen, wo ich leistungstechnisch stehe. Die Trainingsläufe waren bisher ganz
vielversprechend, doch leider nichtssagend. Also was macht man dann? Klar, man sucht sich einen schönen Wettkampf in der Nähe und lässt dir Füße mal fliegen... Düsseldorf ist nicht ganz mein
Pflaster,weshalb ich dort nicht starten wollte und sonst kam eigentlich wenig in Frage. Durch Zufall bin ich dann gestern Abend auf einen netten Halbmarathon in Castrop-Rauxel gestoßen... Nicht zu
weit weg, dafür eine echt blöde Zeit zum starten-halb neun, Sonntag früh... Wer ist denn da schon richtig wach?! Ich war es wohl, denn für mich wurde der Trainingslauf zu einem Start-Ziel-Sieg.
Wie schon erwähnt startete der Wettkampf um halb neun, weshalb ich schon um halb acht aus dem Haus ging.... Ähm ok, nicht sehr früh aber für Sonntags nach fast schlafloser Nacht, weil es der 8 Wochen
alte Nachwuchs vorzieht, nach der nächtlichen Mahlzeit zu kuscheln anstatt zu schlafen, doch etwas anstrengend.
In Castrop angekommen Hauch mich erst mal angemeldet und dann ging der Trott wie immer. Erst einlaufen, dann umziehen, Startnummer anspinnen und ab zum Start. Zwischendurch gefühlte hundert mal zum
Klo, noch was trinken, damit der Klogang lohnt, etwas traben und los geht es.
Auf der Strecke merkte ich schnell, dass der Lauf eigentlich recht locker werden wird. Die Beine bewegten sich wie automatisch. Ich brauchte nur an meine Kilometerzeit denken und schon stieg
oder senkte sich das Tempo. Bei Kilometer 12 hatte ich eine hohe 36er Zeit auf der Uhr... Ich traute meinen Augen kaum und kann es immer noch nicht fassen. Selbst wenn die Angaben auf der Strecke
nicht wirklich genau waren, würde das für 10km eine knappe 31-32er Zeit bedeuten... WOW...
Und dann kam der Gegenwind... So ziemlich jeder kennt Don Quichote und seinen Kampf gegen die Windmühlen. Ich weiß jetzt genau, wie er sich fühlte. Ich trat auf der Stelle... Als ich dann wieder in
den Tritt kam, schaltete sich der Kopf ein "du bist ganz allein hier vorne, lass es langsam gehen, keiner kann dir den Sieg strittig machen, ruhig Junge" oh man, so einen Schwätzer wünscht man
niemandem, schade dass ich ihn nicht abstellen konnte.
Prompt würde ich knapp 20 Sekunden langsamer... Aber es lief dennoch und ich kam nach 1:08,54h als erster ins Ziel.
Was für ein Trainingslauf. Jetzt weiß ich, dass ich nicht nur mehr lange Läufe machen muss- jeder Meter mehr hätte sicher echt weh getan, ich muss unbedingt die blöde Stimme in meinem Kopf dazu
bringen, mich anzufeuern anstatt zu bremsen... Aber es läuft und das sogar verdammt gut und darauf kann ich bis zum Vivawestmarathon im Mai gut aufbauen.
Da werde ich dann mal schauen, was ich noch auf der Königsdistanz bringe. Ich bin ja gerne im Ruhrpott, hab eine Frau von dort, mein Verein ist dort und etliche meiner Baustellen sind auch dort-wenn
das nicht ein Zeichen ist.
Bis dahin gilt es aber, schön weiter zu trainieren und nicht verletzen. Ich freu mich schon.
Bochum ich komm (nicht) aus diiir, Bochum ich häng an diiiiir....
7.9.14
Bochum, Bermudadreieck.
8.08Uhr früh und ich will wieder nach hause.
Seit fünf Uhr bin ich mittlerweile auf den Beinen und langsam werd ich schon wieder müde. Bei der Organisation ist es untergegangen, mich für den Halbmarathon der Stadtwerke Bochum und dem TV Wattenscheid anzumelden, was ich mit viel Rumrennerei und einem Anruf vom Chef dann doch endlich geregelt bekommen habe und ich warr von Minute zu Minute aufgeregter.
So lange habe ich keinen Halbmarathon mehr gemacht-der letzte gehörte zur Duisburger Winterlaufserie- was sollte auf mich zukommen?!Im Internet kann man das Streckenprofil einsehen, was meine Laune einfach nicht bessern konnte. Für eine so große Stadt, so große und schnell wechselnde Höhenunterschiede... Der Wahnsinn....
Es nutzt ja alles nichts, nun war ich schon mal da und musste, wohl oder übel, irgendwas machen. Ich lief mich erst mal ein, was sich eher als Kaffeeklatsch entpuppte, da man sich hier einfach kennt und jeder mel kurz mit jedem etwas smalltalk betreibt. Hach, das hat abgelenkt ;-)
Es war mittlerweile zehn vor neun und der Startschuss rückte immer näher. Langsam stieg wieder diese fiese Aufregung in mir hoch. Kann ich nicht doch noch wieder heim? Wenigstens war Hendrik Pfeiffer nicht da, denn den hatte ich am meisten gefürchtet. Er startete jedoch am gleichen Tag in Düsseldorf bei den Deutschen Strassenlaufmeisterschaften über 10km.(Bei Redaktionsschluss war noch kein Ergebnis bekannt)
Wenn man länger nicht auf solchen Veranstaltungen war, hat man auch keinen Blick mehr für die potentielle Konkurrenz, denn sonst wäre mir sicherlich mein Mitstreiter Karol Gruneberg aufgefallen, der dann doch ein paar Pfund mehr drauf hat, als ich... Jetzt war es zu spät und rumheulen gilt nicht, wir sind ja schließlich nicht beim TV Wattebäuschchen....
Endlich, der Startschuss fiel und alles lief los. So auch Karol und einige andere, wovon sich drei vor mir platzierten. Karol und ein anderer Läufer übernahmen zusammen die Führung und holten einen guten Vorsprung heraus, danach kamen meine Wenigkeit und Christof Neuhaus, den späteren Drittplatzierten.
Wir liefen durch Bochum,rauf, runter, rauf, runter... Oh, ein Wendepunkt... Gut, das wird dann wohl die zweite Runde sein, die Gegend hab ich heut schon gesehen ;-) Mittlerweile hatte sich der Laufer, der mit Karol die Führung übernommen hatte, verabschiedet, weshalb nur noch wir drei dort liefen. Mit Christof hatte ich zwar einen sehr fähigen, dafür wohl etwas unerfahrenen Läufer an meiner Seite, was mich jedoch nicht störte. Im Gegenteil, ich spornte ihn noch an, weiter zu laufen, nachdem es ihm zwischendurch echt nicht mehr gut ging. Na ja,bei dem Streckenprofil kein Wunder- auch ich war zwischenzeitlich einfach nur gar und wollte auf meine Couch... Der Radfahrer sagte im Anschluss: es war interessant mit aunzu sehen. Mal saht ihr scheiße aus, dann richtig scheiße, dann wieder gut und dann wieder scheiße...ok, ich wäre auch lieber mit dem Rad gefahren ;-)
Irgendwann hatte ich dann die Chance, einen kleinen Vorsprung rauszuholen, den ich bis zum Ziel auch halten konnte. Jedoch war Karol Gruneberg für mich nicht zu schaffen. Er gewann den Bochumer Halbmarathon 30 Sekunden vor mir mit einer Zeit von 1:10,12h, ich folgte mit 1:10,43h und Christof Neuhaus folgte uns in 1;11,05h...Topleistung meine Freunde, es hat mir richtig spass gemacht, mit euch zu laufen...
Im Ziel angekommen wurden wir freundlich in Empfang genommen und die Mikros der Zeitungs-und Radiojournalisten klebten in unseren Gesichtern ;-) Direkt wurden wir auf die eigens für den Start installierte Bühne inmitten der Strecke gebracht und durften dem besten Radiomoderator aller Zeiten, Michael Ragsch, Rede und Antwort stehen.War schon cool, als Promi behandelt zu werden ;-)
Nachdem ich mich vor Glückwünschen und vereinsinternen Lobhymnen kaum retten konnte, ging ich mich erst mal auslaufen, um die Beine wieder locker zu bekommen. Später Drehten wir noch eine Runde über die Expo auf dem Lidl-Parkplatz und gingen dann Richtung Siegerehrung am Bermudadreieck... Dort hätte ich wohl den ganzen Tag verbracht, wenn ich gekonnt hätte. Es gab eine Liveband(Gleis 38- Eine Combo aus Mitarbeitern verschiedenster Art der Bogestra) die mir richtig gut gefallen hat, die Sonne schien und es gab Pommes... Irgendwann gab es dann auch die Siegerehrung, bei der ich von den Stadtwerken Bochum eine Lasagneform gewonnen habe ;-) reicht zwar nur für zwei Portionen, aber unsere Kinder essen die eh nicht gern ;-)
Langsam machten wir uns dann auf den Heimweg, um nachher erstmal eine Stunde auf der Couch zu schlafen- Das tat gut....
Nach ein paar Tagen Erholungszeit geht es dann ans Training für den diesjährigen RWE-Marathon in Essen. Ich freu mich total darauf ;-)
Meine Füße, mein großer Kampf
Sonntag, 29.06.2014
Nach langer Zeit war es endlich mal wieder so weit, ich habe einen Wettkampf bestritten... Hört sich jetzt nicht so spektakulär an, für mich ist es aber was ganz besonderes gewesen, denn ich häng hier schon seit Ewigkeiten in den Seilen und bekomm nichts anständiges auf die Beine.
Ihr kennt das sicherlich- ihr lauft Tag für Tag, trainiert, was das Zeug hält, bereitet euch vor und nach, ernährt euch passend, versucht auf eure täglichen Gewohnheiten zu achten- eigentlich das gleiche, wie schon seit knapp 15 Jahren, doch irgendwas stimmt nicht. Es will einfach nicht mehr klappen...So ging es mir in den letzten Wochen... Was hab ich mir die Füße abgelaufen... Ja gut, durch meine alte Hüftverletzung, die immer noch nicht auskuriert ist, ja sogar immer schlimmer wird, habe ich teilweise eine ungesunde Schonhaltung angenommen, die sich nun wohl aufs Knie auswirkt. Es schmerzt einfach... Beim Arzt hört man nur: Tja Herr Meyer, sie werden langsam älter... Aber wir können ja mal ein MRT machen... und wie das so schön als Kassenpatient ist, man wartet eine Ewigkeit auf seine Termine... Ende Juli soll es dann endlich soweit sein und vielleicht bekomm ich dann mal eine anständige Diagnose, die nämlich bis heute, nach sieben Jahren, nicht vorliegt...
Wie auch immer, mein Knie und auch die Hüfte haben mich ordentlich ausgebremst, der Umbau meines Hauses steckt mir ebenfalls in den Knochen und die normale Arbeit muss ja auch noch getan werden... Ihr merkt schon, da ist viel zu tun. Aber was heul ich hier eigentlich rum?! Ihr wollt doch sicherlich lesen, was ich am Wochenende gemacht habe...
Schon vor eine gefühlten Ewigkeit hatte ich mich für den Hasetal-Marathon in Löningen gemeldet. Dabei handelt es sich um eine sehr schöne Laufveranstaltung, die Läufe für die ganze Familie bietet und als Königslauf natürlich den Marathon... Bereits in den letzten Jahren bin ich dort gelaufen und habe auch schon mal dort gewonnen. An diesem Lauf finde ich so besonders, dass er zum einen durch eine wunderschöne, ländliche Gegend im Emsland führt, direkt an der Hase entlang,ebanso wie durch Stadtzentrum. Zum anderen ist die Atmosphäre dort sehr angenehm, familiär und freundlich, da überall auf der gesamten Strecke Nachbarschaften, Schützenvereine und alles mögliche andere an gesellschaftlichen Zusammenkünften zu finden sind, die dort mit Bierzelt, Toilettenwagen und Dj-Bühne für die beste Stimmung sorgen. Sogar Listen mit Namen und Startnummern haben die Leute an der Strecke, damit sie auch immer den richtigen direkt mit Namen anfeuern können...
Und zu Guter letzt freut mich an dem Lauf, dass man als Normalo auch mal die Chance auf einen Sieg hat, da keine Topläufer eingekauft werden. Ja, auch ich musste mich dort anmelden und sogar Startgebühren bezahlen, was bisher eigentlich eher selten vorkommt.Aber bei so einer tollen Veranstaltung macht man das doch gern ;-)
Ende vergangener Woche kamen dann auch endlich die Unterlagen zum Lauf und damit die Bestätigung, dass die Meldung erfolgreich war... Puh, hätte mich ja schon geärgert, wenn da was schief gegangen wäre.
Samstag früh, 6:00 Uhr, der Weckeer klingelt... Ich will nicht aufstehen... Draussen regnet es, es ist frisch und ich bin müde. Hatte meine älteste Tochteer doch am Vorabend Klassen- und Verabschiedungsfest der vierten Klasse und es war nicht sehr früh, als wir heim kamen... Nun gut, aufstehen muss ja trotzdem sein, geben wir dem Morgen also einen Sinn und starten zum Auftakt. Brrrr war das kalt... der Wind zog durch alle Fasern und der Regen machte es auch nicht viel besser, aber ich hielt durch und kam leicht feucht wieder nach hause...
Das war es dann auch schon mit der proffessionellen Vorbereitung, denn es gab Schinkensandwiches und Kakao zum Frühstück. Und es tat sooooo gut.
Gegen eins am Nachmittag war dann auch endlich das Auto gepackt und das Fahrrad am Träger angebracht, womit die Reise dann losgehen konnte. Ab ins schöne Emsland. Die Fahrtt dahin war schön ruhig und nichts störte mich. Bis auf meine Blase. Warum weiss das Teil eigentlich immer, wenn keine Toilette in der Nähe ist? Man sitzt grade im Auto, fährt auf die Autobahn und man muss mal... Sitzt man dann grad wieder zur Weiterfahrt im Auto, hat so richtig schön Fahrt aufgenommen, muss man schon wieder... Aber das Spiel kennen wir ja schon von anderen Wettkampffahrten, so dass ich wohl auf allen umliegenden Autobahnen hier in der Gegend alle Toiletten und Rastplätze kenne, benennen und Testberichte schreiben kann...
Endlich waren wir da, die Kinder wurden mit dem eigens für diesen Tag angeheuertem Kindermädchen Ulrich auf den nächsten Spielplatz geschickt und ich bereitete mich vor... Oh man,was waren die Füsse schwer. Ob ein Start wohl Sinnvoll ist, wo doch das Training nicht gut lief, der Körper sich wohl so langsam in Richtung Rente bewegt und zudem ein Maurer auf der Baustelle meinte, mir mit einem Stahlträger ein Beinchen stellen zu müssen, was mir eine ordentliche Prellung im Schienbein gebracht hat und mich ebenfalls aus dem Trainingsplan geworfen hat?
"Du hast Startgeld bezahlt, dann läufst du auch, oder hast du dir da Bein gebrochen?" War der Kommentar meiner Frau...Vielen Dank für die nette Unterstützung, grummel,grummel...
Am Start erfuhr ich dann, dass der Vorjahres-Dritte Marco Diehl ebenfalls gemeldet war, was mir echt Angst und Bange bereitete. Wollte ich doch "aus dem Training heraus" einen netten kleinen Marathon gewinnen, damit ich den dort zu gewinnenden Reisegutschein mit der Familie einlösen kann... Nach dem Startschuss sortierten wir uns zu einer fünfköpfigen Gruppe mit drei Marathonis und drei, die über die halbe Distanz liefen. Wir unterhielten uns ausgiebig und hatten spass bei der Sache. Die ersten Kilometer verflogen wie nichts und meine Beine lockerten sich etwas. Meine Frau fuhr mit dem Rad voran und kümmerte sich darum,dass ich an den Versorgungsstellen meine Getränke bekam.
Als wir zum Halbmarathon wieder stadteinwärts liefen, bogen die Halbmarathonis ab und wir liefen nur noch zu dritt. Mittlerweile war uns der Gesprächsstoff ausgegangen und es war still unterwegs... Die Vereine und Nachbarschaften klatschten und jubelten uns unermüdlich zu, was uns nicht nur einmal die Form ein klein wenig wieder brachte, trotzdem fühlte ich mich prima. Es fühlte sich an, wie ein Trainingslauf, nur etwas länger... Marco Diehl musste derweil abreissen lassen und mein verbliebener Mitläufer hatte miteinem Problem zu kämpfen- er kann während des laufens nicht gut trinken. Somit hatte er die gesamten dreißig Kilometer bisher noch nichts getrunken... Ja, es ist schwierig, während des Laufens zu trinken. Bleibt man dafür stehen, kann man auch schon fast aussteigen, da alles durcheinander kommt und läuft man langsamer, verliert man wichtige Zeit...Trotzdem kann man es antrainieren, man sollte es in jedem Fall lernen. Ganz ohne Flüssigkeitsaufnahme ist so ein Marathon lediglich ein Himmelfahrtskommando...
Auch mein Mitläufer, den ich bis dahin immer wieder mitgezogen,angefeuert und unterstützt habe, musste so langsam abreissen lassen und ich hatte frei Bahn für den Sieg. 37 Kilometer lagen nun hinter mir und ich fühlte mich super. Meine Frau kämpfte derweil mit einem Wadenkrampf, der sowohl am Vorabend,wie auch während der Fahrt immer wieder Meldung machte aber nicht richtig rauskam, trotzdem fuhr sie weiter und bereitete mir meine Getränke vor.
Langsam aber sicher bewegten wir uns Richtung Ziel und ich kassierte immer mehr Läufer/innen und Walker/innen, die noch nicht mal die Hälfte der Strecke geschafft hatten. Trotzdem haben alle toll durchgehalten und haben ihre Läufe durchgezogen, was von mir auch während des Laufs mit klatschen und anfeuern belohnt wurde. Ihr macht das echt toll.
Endlich ging es in den Ort rein, ich lief auf rotem Pflaster und die Stimme meines Lieblingsstreckenkommentatoren Andreas Menz wurde lauter... Ich bog um die letzte Kurve und wurde von ihm und unzähligen, klatschenden und jubelnden Leuten auf dem Marktplatz der Stadt Löningen begrüßt... Es war so cool...
Nach 2 Stunden und knapp 36 Minuten hatte ich den angenehmsten und am wenigsten qualvollen Marathon meines Lebens hinter mich gebracht. Nachdem dann auch die Zweit- und Drittplatzierten ins Ziel kamen, alle Foto geschossen und alle interviews gegeben waren, gönnte ich mir eine kurze Lockerungsmassage im eigens dafür vorbereitetem Zelt. Hach war das schööön...
Leider war die Siegerehrung erst sehr spät, es war knapp 23.30 Uhr, dafür war sie umso herziger, denn mein Sohn Noah war mir kurz vorher auf dem Arm eingeschlafen und ich nahm ihn kurzerhand mit auf die Bühne, was alle ziemlich lustig und niedlich fanden... Er hat aber auch soooo schön geschlafen ;-) Im Anschluss gab es noch ein Feuerwerk und wir düsten heimwärts...
Heute fühl ich mich immer noch gut, wenngleich mir das Laktat vollkommen in die Waden gezogen ist und diese nun richtig fies weh tun. Aber besser so, als seinen Gelsattel vergessen und 42 Kilometer radfahren - meine Frau wird wohl die nächste Woche nicht richtig sitzen können....
So, nun werde ich erst mal einen schönen Urlaub planen, denn den haben wir uns alle verdient...
Zuhause wird die Bude gerockt
9.10.13
Baut niemals ein Haus. Und kauft euch auch kein sanierungsbedürftiges. Hört auf mich. Lasst es sein. Und wenn ihr es doch tut- MACHT BITTE NICHTS SELBST!!!
Was man sich doch quälen kann, weil man sagt"das kann ich selbst"....
Nach anderthalb Jahren Haussanierung haben wir endlich den Punkt erreicht, wo wir sagen können: Warum ist am Ende des Geldes noch sooo viel Haus über?
Na spass bei Seite, ein Haus zu sanieren ist wirklich eine harte Aufgabe und wenn man eben die Möglichkeit hat, die Arbeiten von Firmen ausführen zu lassen, sollte man es auch tun. Es ist so ein riesen Aufwand, alles selbst zu machen. Und die Zeit, die verloren geht.... Ich bin heilfroh, dass wir Bilder an den Wänden haben, sonst würden meine Kinder mich womöglich nicht mehr erkennen. Arbeiten, laufen, Haus sanieren, arbeiten,laufen, Haus sanieren... Gut, dass wir nun so weit sind, dass wir auch mal die Beine hochlegen können. Es wird besser. Die wichtigsten Räume sind soweit fertig, die Fassade ist zu 2/3 gedämmt und ab nächster Woche auch zu gleichen Teilen verputzt und somit fertig und der Rest wird im Winter in Angriff genommen, sofern das Wetter halbwegs mitspielt... Es ist wirklich toll geworden, wie ihr auch in den nächsten Tagen in der Galerie sehen werdet.
So weit das Haus auch ist, mein derzeitiger Trainingsstand hat dennoch gelitten. Allerdings hat sich in den letzten Wochen so einiges ergeben, was mir die Motivation am Laufen wiedergebracht hat, so dass auch die Form wieder aufgebaut wird.
Zum einen habe ich seit neuestem einen Trainingspartner, der zur Abwechslung mal nicht ewig weit weg wohnt und mit mir mithalten kann. Bisher hatte ich immer das Problem, dass etwaige Trainingspartner entweder ganz weit weg wohnten, so dass man kaum zum gemeinsamen Training zusammen kam, oder aber das Gegenüber schnell als Trainingsfutter endete, da mein Leistungsbereich einfach zu hoch war (hört sich das jetzt hochgestochen an?)
Doch mit diesem hier scheint ein Treffer gelandet.
Zudem hat mein Verein eine schicke Trainingsgruppe, die einmal in der Woche zu einer Zeit trainiert, die ich als Arbeiter auch schaffe. Es kann nur super werden...
Also, das Training in den letzten Wochen läuft super, auch wenn die letzten Wettkämpfe eher semioptimal waren. Machen wir uns nichts vor, der Münster-Marathon war ja wohl mal voll der Griff ins Klo. Mit einer 2:33h meine schlechteste Marathonzeit. Oh man, das ging ans Ego... Tja, aufstehen, Dreck abwischen, Krone richten und weiter machen....
Alle anderen Trainingswettkämpfe liefen gut für mich, hab ich sie doch alle gewonnen ;-) Zeitlich gesehen ging es auch, ich hab zwar schon bessere Zetien abgeliefert, aber es war alles akzeptabel. Und im Vergleich wurden diese auch immer besser... Na also, geht doch.
Doch am Wochenende wird es wirklich ernst. Bisher hatte ich mich ja gut zurückgehalten, ob ich nun, wie in jedem Jahr, den Essen Marathon laufe oder vor heimischer Kulisse den Coesfelder City-Lauf mitnehme...
Ich lauf zuhause. Das 20.ste Jubiläum vom Citylauf kann ich mir nicht entgehen lassen. Zwar werde ich den Streckenrekord wohl auf Lebzeiten nie knacken, wurde er doch von meinem Vereinskamerad Mark Ostendarp im Jahr 2000 auf eine 29:42min. festgebrannt, so dass nicht mal unsere dunkelhäutigen Vorläufer ihn je in Angriff genommen haben, trotzdem will ich dort eine Marke setzen. Und keine Duftmarke ;-)
Wir werden es sehen, die Füße sind heiß.... Aber bis dahin sind es ja noch vier Tage und mein zweiter Giebel wird Freitag noch schnell armiert... Mal schauen, ob das alles so gut hintereinander läuft, wie erhofft.
Bis Samstag in Coesfeld:-)
hello again....
23.3.13
Nein , ich geh nicht unter die Schlagerstars, das kann ich hier niemandem zumuten.
Aber ich melde mich nach längerer Pause wieder, wo ich hoffe, dass ich in diesem Jahr noch mal so richtig zeigen kann, was ich kann... Wir werden es sehen...
Wie ja einige wissen, haben meine Frau und ich uns ein wunderschönes Eigenheim zugelegt. Schon wieder.
Das alte Reihenhaus ist verkauft, die neuen Bestizer hoffentlich glücklich damit und wir sitzen nun hier in unserem 80 Jahre altem Schätzchen, dass nur mit ehrlicher Muskelkraft anstatt mit Fachwissen erbaut wurde. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ein einziges Haus so scheif sein kann... Nun gut, nachdem wir so ziemlich alle Probleme hier am Bau hatten, die man so bekommen kann,worunter man folgendes einfach gut zählen kann : monatelanges Warten auf die Zusage von Fördermitteln zwecks energetisch Vorteilhafter Sanierung, Asbest am Dach, Wasser im Keller und Gemäuer, Einstürzen tragender Wände, Bangen,dass der Statiker den alten Bau nicht wegen Einsturzgefahr stillegt, Weggefrorene Fundamente im Erdreich, Liefer-und Montageschwierigkeiten der beauftragten Handwerksfirmen und so weiter und sofort, konnten wir auch schon bald mit der Sanierung der alten Dame beginnen. Es zog sich wie Kaugummi, wir wollten nicht nur einmal die ganze Hütte einfach anzünden oder mit dem Abrissbagger anfahren, doch wir sind jetzt soweit zu sagen, wir sind fast fertig. Mit den Innenarbeiten im Wohnbereich. Der Hausflur gleicht zwar immer noch einem Rohbau, aber bis Ende Mai ist ja noch zeit und der Flur erstrahlt danach in ganz großem Licht. Sollte er auch, denn unsere Jana hat dann Kommunion und sie soll jam it ihrem tollen Kleid nicht dreckig werden, bevor überhaupt irgendwas passiert ist...
Nun gut, wegen dem Umbau habe ich mein Training und auch die Wettkämpfe im vergangenen Jahr drastisch reduziert, doch das wird jetzt alles wieder hochgefahren und meine Füße sind heiß. Habt ihr das schon mal gehabt, dass ihr abends im Bett liegt und eure Füße finden keine Ruhe? Meine Frau würde jetzt große Augen machen, denn während der letzten Schwangerschaft hatte sie das restless-legs-Syndrom, doch wie soll ich da dran gekommen sein? Bin ich ein medizinisches Wunder oder gar Arnold Schwarzenegger und spiele eine tolle Filmrolle? Nein, ich will einfach nur wieder richtig Gas geben...
Und was würde besser zum antesten der Form passen, als die Laufveranstaltung schlechthin im Ruhrgebiet? Genau, die Duisburger Winterlaufserie passte mal wieder so richtig gut in meine gesamte Wettkampfplanung.
Genau im puren Umzugsstress war auch der erste und kürzeste Lauf der Winterlaufserie angesetzt, der 10km Lauf. Im training brauche ich für diese Strecke normalerweise nicht allzu lang, doch die lange Pause machte sich immer noch gut bemerkbar. Teilweise tat jeder Schritt weh und die Beine wollten sich einfch nicht richtig heben. Ob ein Start sinnvoll war?! Blöde Frage,was hat Laufen mit Sinn zu tun?! Genau, nicht viel. Man muss lediglich einen Fuß vor den anderen setzen und die große Arbeit ist getan. Sagt zumindest meine Frau immer... Sie hat ja keine Ahnung...
Nachdem das Orgateam und alle Helfer des ASV Dusiburg wahre Wunder an der Strecke der Laufserie vollbrachten, konnte trotz Eis und Schnee gelaufen werden. Zu meiner Überraschung trat ein großer Konkurrent beim ersten Lauf an, wobei ich ihn damals nicht als Konkurrent, sondern als überlegen ansah, da er einfach gut im Training war und ich nicht. Andre Pollmächer ging mit mir an den Start, wobei es blieb. Er gewann den ersten von drei Läufen, ich folgte nach einer Minute. Es machte mir nichts aus. Es war kalt, verschneit, ich war noch nicht gut genug trainiert und hatte h nicht so richtig Lust, auf ein krasses Duell, da mir der Umzug von vor sechs Tagen noch in den Knochen saß. Für den Gesamtsieg der Serie konnte Andre mir eh nicht gefährlich werden, da er nur den einen Lauf mitmachte, also sorgte ich mich nicht darum. Es war einfach schön, mal einen Gegner dort zu haben, wenngleich die Zeit dafür einfach etwas schlecht war. Beim nächsten mal gibt es dann einen netten Zweikampf. Mal schauen, was daraus wird;-)
Vier Wochen lang trainierte ich, arbeitete und renovierte das Haus, wie ein Besessener. Wann hatte ich eigentlich zuletzt geschlafen?! Was war SCHLAF doch gleich?!
Dazu kam dieses Wetter. Was will es eigentlich? Will es ein Opfer dargebracht bekommen? Oder dass ich den Backofen offen lasse, damit es wärmer wird? Mein Haus hat bis dato noch keine Dämmung, hat Petrus eigentlich eine Ahnug, wie schnell 150qm auskühlen bei -2°C?! Ach ne, er braucht sich auf seiner Wolke ja keine Sorgen darum zu machen... Und Frau Holle erst. man sollte die Gute echt mal so langsam in Rente schicken. Oder zumindest in Kur oder Wellnessurlaub oder so...
Wegen des tollen Schnees, der die Kinderherzen noch immer erfreut, konnte ich meine Tempoeinheiten nur auf dem Laufband absolvieren. Und jetzt muss nur noch eine Gelegenheit gefunden werden, wo ein Spitzensporttaugliches Laufband steht, die auch erreichbar ist. Genau. Gibt es nicht.
Hier im örtlichen Fitnessstudio war mir schon ein klein wenig damit geholfen, dass das Laufband schneller ist,als die gewohnten 15km/h, auch,wenn die Schrittlänge extrem angepasst werden muss. Ich fühlte mich teilweise, wie ein Pferd im Hamsterrad. Es passte einfach nicht, da meine Schritte zu groß waren. Aber ich hab das Beste daraus gemacht und bin, wenn auch mit verminderter Schrittlänge, was sich als äusserst schmerzhaft herausstellte,gelaufen.
Man, hatte ich Schmerzen...
Doch dann war es soweit und der zweite Lauf über 15km stand in Duisburg vor der Tür. Zwar hatte sich das Wetter zwischendurch mal temperaturtechnisch einen Höhehnflug geleistet, es waren teilweise 18°C, doch pünktlich zum Lauf fing es wieder an zu schneien und die Temperaturen fielen wieder unter den Gefrierpunkt.
Hart wie ich bin wollte ich in ganz kurz an den Start gehen. Also kurze Trikothose und Trikothemd, was man mir schnell wieder ausredete. Oder sollte ich sagen "verbot"?! Das Orgateam bestand darauf, dass ich in lang laufen sollte, was sich hinterher auch als gut herausstellte. Ich glaube mit kurzem Trikot hätte ich spätestens nach sieben kilometern die ersten Erfrierungen gehabt. Brrrrr war das kalt...
Trotz der Temperaturen konnte mir niemand den Sieg streitig machen. Andre war diesmal nicht gemeldet, sonst wollte auch keiner seine Form testen oder sich auf einen anderen Wettkampf vorbereiten,also blieb ich und siegte über 15km. Und es war immer noch kalt.
Es vergingen wieder vier Wochen und weder am Wetter, noch an der Laufbandsituation hatte sich was geändert. Ich musste immer noch auf meine Schrittlänge aufpassen und draussen fiel immer noch Schnee. Selbst die Kinder hatten langsam die Nase voll davon. Man erkannte es spätestens daran, dass sich unsere dreijährige Helena morgens bei Sonnenschein die Augen rieb und uns fragte, was das für ein komisches Licht sei....
Es kam, was kommen musste. Der dritte LAuf stand unmittelbar bevor und die Famile wurde krank. Alles hustete, schniefte und hatte irgendein Zipperlein. Die Dame des Hauses schlug sich sogar knapp eine Woche mit ganz hartnäckigem Fieber rum. Hoffentlich schaffe ich das, bis zum Halbmarathon zu kommen,ohne krank zu werden. So was lässt mich nicht nur wegen der Schlappheit des Körpers zurückfallen. Nach meiner verschleppten Grippe und darauf folgenden Herzmuskelentzündung vor einigen Jahrenbin ich mehr als vorsichtig geworden, was Erkältungen angeht. Da pausiere ich lieber ein paar Tage,als dass ich wieder beim Training zusammenklappe, monatelang nicht trainieren kann und wieder diese unglaublichen Schmerzen in der Brust habe.Ganz zu schweigen von der Gefahr, die mit einer solchen Erkrankung einher gehen kann. Laufen bedeutet mir zwar eine Menge, aber mein Leben würde ich dafür trotzdem nicht geben. Dafür hab ich zu wichtige Dinge hier, die mich halten...
Nun gut, ich schaffte es wider aller Erwartungen, Gesund zu bleiben.
Gestern mittag dann ging es auf nach Duisburg zum letzten Lauf der diesjährigen Winterlaufserie.
Der Ostwind hat anscheinend das ganze Ruhrgebiet in einen eisigen Griff eingehüllt, denn sowohl zuhause, wie auch drüben zog es, wie sonst nur auf dem Brocken... Man,war das kalt...
Diesmal musste mir nicht erst dazu geraten werden, ich lief in lang. Sogar meine Kompressionsstrümpfe zog ich mir extrem hoch,damit die Beine nicht so kalt werden.Doch wirklich geholfen hat es nicht, ich fror wie ein Frosch im Gartenteich bei nacht. Nicht mal das Laufen hat mich warm bekommen...
Trotz-oder vielleicht sogar wegen des Windes konnte ich abermals eine zeitliche Punktlandung hinlegen. Im Halbmarathon eine 1:09,59h. Liest sach ähnlich,wie meine Marathobestzeit von 2:19,59h...Und ist sogar genauso schnell... Trotzdem fror ich...
Weder meine fast 10 Minuten Vorsprung machten mich warm, noch der Gesamtsieg der Serie, geschweige denn vom Schokoladenpräsentkorb von Hussel,wobei das wenigstens ein guter und vor allem sehr leckerer Versuch war... Schade nur, dass die Schokolade nicht so lange hält....
Ja nicht mal die 42°C heisse Dusche zuhause hat mich richtig warm bekommen... Ich hasse Winter.
Jetzt geht es erstmal an die Vorbereitung zu meinem Frühjahrsmarathon, der nicht,wie sonst immer, in Hamburg sein wird, sondern erstmalig in Düsseldorf, da ich dort einfach eine größere Chance auf gleichschnelle Mitläufer habe, die mit mir durchs Rennen kommen. Alleine laufen macht zwar Willensstark, nutzt aber nichts, wenn man schon nach knapp 10km die Lust daran verliert.
Und vielleicht hat bis dahin ja der Golfstrom wieder begonnen, sich zu bewegen und die Eiszeit findet ein Ende, so dass ich nicht nur wieder Tempoeinheiten auf der Strasse machen kann, sondern auch endlich meine Wärmedämmung am Haus beginnen kann, damit Frau Holle und Petrus sich im nächsten Winter so richtig doll austoben können,ohne,dass ich hier zuhause friere und alle Holzvorräte für die nächsten sechs Jahre aufbrauche.
Doch neben der Wärmedämmung wartet auch unser knapp 1400qm großer Garten darauf, schön gestaltet zu werden. Vielleicht bau ich mir ja eine Tartanbahn in den Garten.... Wer seine Kreativität ein wenig beweisen möchte, darf sich gerne an der Planung und Ausführung beteiligen, Kontakt über diese Seite oder facebook, Anstrengungen werden auch mit reichlich Kaffee und Kuchen belohnt ;-)
mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...
18.6.2012
Mittlerweile bin ich wieder ganze zwei Wochen im Training und würde mich am liebsten irgendwo vergraben... Die Muskeln schmerzen, ich bin müde und das Wetter tut sein übriges, mir die Laune so richtig zu vermiesen.
Doch es macht sooooo spaß, einfach die Schuhe zu schnüren und einfach loszurennen.
Trotz Arbeit, Kindern (vor allem trotz des Jüngsten, der meint, die Nacht ist nur dafür dunkel,damit Mama und Papa den Schnuller länger suchen müssen) und des kürzlich erst wieder aufgenommenen Trainings wollte ich wissen, wo meine Leistung steht. Ein Wettkampf musste her. Und was liegt da näher, direkt bei sich um die Ecke einen kleinen Wald-und Wiesenlauf mitzumachen, der zudem noch einer der neun Läufe der Streiflichter Laufserie ist?! Genau. Der Wochenendausflug sollte also nach Dülmen Hiddingsel gehen.
Nachmittags packten wir das Auto und fuhren gut gelaunt Richtung Dülmen. Leider wollte das Wetter unsere gute Laune nicht unterstützen, denn es regnete zwischendurch, als würde im Himmel feucht ausgewischt- es war einfach nur nass.
Nachdem ich meine Startunterlagen hatte,traf ich immer mehr Bekannte, die mich ungläubig ansahen, als ich von meinen Wettkampfplänen erzählte. Warum eigentlich? Ich trainier doch schon ganze zwei Wochen?!
Die Kinder wurden auf die Hüpfburg geworfen und ich bereitete mich langsam für diesen Lauf vor. Ich war total aufgeregt. Es war weder ein Meisterschaftslauf, noch ein bedeutender Marathon, aber ich fühlte mich, wie bei Olympia- what a feeling ;-)
Der Countdown wurde langsam runtergezählt, ein Herr hielt die Startschußpistole in die Höhe und .... peng....
Das Feld setzte sich langsam in Bewegung, trennte sich in zwei Gruppen, um am Kreisverkehr vorbei zu kommen und schloß sich nach Umrundung wieder zu einer Gruppe zusammen- die ich anführte. Hatte ich kürzlich noch über nicht ganz so schnelle Läufer geschmunzelt, die sich an der Spitze eines Rennens mal eben zwei Kilometer auspowern, weil sie den gewohnten fünf-minuten-Schnitt durch einen drei-minuten-Schnitt ersetzen mussten, so fühlte ich mich grad selbst wie einer derjenigen. Es fühlte sich gut an, doch irgendwie gehörte ich da nicht so ganz hin. Egal- ich rannte weiter. Und es machte solchen spaß... Die Kilometer flogen zwar nicht so schön an einem vorbei, wie beim Marathon, dennoch fühlte ich mich wie der Coyote, der sich aus seiner Riesen ACME-Kanone abschießt, um den Roadrunner zu fangen. Und das gleiche grinsen hatte ich garantiert auch im Gesicht...
Nach fünf Kilometern fühlte ich mich immer noch total gut, obgleich die Uhr für mich völlig ungewohnte 18:22 min. anzeigte. Oha, war ich langsam...
Ein wenig schneller wollte ich schon noch werden, denn ich wollte mich von meinem Konkurenten Ralf, der sonst zu meinen Trainingspartnern gehört, absetzen. Er lag mir dicht auf den Fersen.
Wie in Zeitlupe entfernte ich mich langsam von ihm. Meter für Meter wurde der Abstand größer und ich rannte, wie angestochen. Glücklicherweise führte die Strecke durch die Bauernschaft, denn hätte mich dort jemand gesehen,hätte er wohl gemeint, ich würde gleich umfallen. Es wurde immer härter. Der Regen kam in unregelmäßigen Abständen auch noch dazu. Und dann war es endlich soweit. Ich konnte das Ziel sehen. Es befand sich mitten auf dem hiesigen Sportplatz, wo man bereits auf mich wartete. Ich raffte mich noch mal auf und konzentrierte mich aufs äußerste, um gut auszusehen und rannte wie bekloppt... Das Ziel kam näher und der Zielkommentator begrüßte mich beim Einbiegen in die letzte Kurve. Ich war so platt, am liebsten wäre ich stehen geblieben-doch das tat ich nicht und schob meinen kraftlosen Körper in stolzer Sportlerhaltung ins Ziel.
Sofort wurde ich von meinen Kindern begrüßt und auch Ralf kam ins Ziel. Ich hatte ihm tatsächlich fast 100 Meter abgenommen...
Mit meiner Zeit von 35:56 min. bin ich vollstens zufrieden und freu mich, den nächsten Wettkampf noch schneller laufen zu können. Nach fast zehn Wochen ohne Training, dann zwei Wochen mit vielerlei anderen Belastungen wieder dabei und dann noch eine 35er zeit zu laufen, hätte ich wirklich nicht erwartet.
Nachdem ich ausgelaufen bin, fing der Regen wieder kräftig an und wir retteten uns nach hause. Und als hätte er mein Leiden mitbekommen, ließ unser kleiner Noah uns sogar richtig ausschlafen. Das war wohl meine Belohnung für diesen gelungenen Lauf ;-)
Nun wird weiter fleißig trainiert, gearbeitet und zudem noch unser neues Haus saniert, welches dann bald Platz für alle bieten soll. Hoffentlich ist das Jahr bald rum, dann ist das schlimmste geschafft....
Ich schaffe es, ich schaffe es, ich schaffe es....
10.06.2012
Vielleicht sollte ich vom Laufen auf Hochsprung umsatteln. Den höchsten Sprung der letzten Zeit, wobei die Höhe leider nicht gemessen werden konnte, legte ich in der Praxis unseres Vereinswunderheilers Dr. Falarzik hin.
Es ist kaum zu glauben, aber die Verletzung,die mich die letzten neun Wochen festhielt, wobei niemand wusste, was es überhaupt ist, scheint auskuriert zu sein und ich darf wieder trainieren. Ich darf auch wieder arbeiten (wobei ich da gerne drauf verzichten würde;-))
Könnt ihr euch in etwa vorstellen, wie das ist, wenn man rein gar nichts machen darf, ausser den lieben,langen tag auf der Couch rumzugammeln und zuzusehen, wie im Fernsehen andere Leute die Haushalte tauschen, Kinder Kinder kriegen, vollkommen unbegabte Schauspieler eine Szene vorspielen, die "total real nachgestellt und aus dem wahren Leben gegriffen"ist und man ist mittlerweile einfach zu faul, die Fernbedinung zu betätigen, um den Mist auzustellen? Ich kenne mittlerweile sämtliche Dokumentationen der BBC auswendig, den Newsticker bei N-TV sehe ich bereits mit geschloßenen Augen deutlich vor mir und sollte ich mal irgendwann wieder in die Natur gehen können, brauche ich mir ums Überleben ebenfalls keine Sorgen mehr machen(Gott segne den Männersender)
Doch das hat jetzt ein ENDE, denn ich bin wieder aktiv ;-). Und meine Frau ist überglücklich, nur noch vier anstatt fünf Kinder um sich zu haben ;-)
In der letzten Woche habe ich ein paar Trainingseinheiten durchgezogen, wobei ich mich erst an das Tempo gewöhnen muss. Mein Gott, ich glaube, ich werde niemals wieder einen Marathon in 2:20h laufen können.... Bin ich lahm geworden... Ich schaffe gerade mal zehn Kilometer in einer Stunde. Da ist ja sogar meine Frau schneller.... ;-)
Wie auch immer, ihr werdet mich jetzt wieder öfter auf den gewohnten Laufstrecken im Kreis Coesfeld finden und der nächste Wettkampf, der mir unter die Finger kommt, ist meiner ;-) ICH BIN WIEDER DA!!!!
Ihr könnt euch echt kaum vorstellen, wie schön das ist, endlich wieder die Schuhe zu schnüren und einfach nur raus zu gehen und loszulaufen...
Wie sagte doch einst Emil Zatopek ? Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft. Und genau das werde ich jetzt tun, also bis demnächst ;-)
Er ist da!!!!!
17.05.2012
Endlich ist es geschafft. Hiermit geben wir offiziell bekannt, dass unser viertes Kind und erster Sohn Noah Gabriel am 9.05.2012 um 10.43 Uhr das Licht der Welt erblickt hat. Mit einem Kampfgewicht von 2960 Gramm und einer Größe von 49cm ist er zwar noch ein wenig klein, doch er isst, wie ein Großer und gibt sich ganze Mühe, ganz schnell zu wachsen ;-). Die Mutter hat die 11-stündige Geburt gut überstanden und erholt sich sehr schnell. Die Geschwister sind total stolz auf ihren kleinen Bruder und kümmern sich liebevoll um alles. Und ich bin stolz und glücklich, nach drei wundervollen Mädchen nun endlich etwas Abwechslung durch einen Jungen im Prinzessinnenland zu haben ;-). Mal abwarten, was uns da so alles bevor steht ;-)
Dazu kommt, dass mein Bein wieder auf dem Weg der Besserung ist. Wie schon geschrieben, hat sich immer Wasser im Schienbein gesammelt, wo mir bisher niemand sagen konnte, woran das liegt. Nun hat sich der Arzt meines Vertrauens gehörig für mich eingesetzt und hat mir ein Hilfsmittel besorgt, welches meinen Fuß zur Gänze stilllegt und somit die Heilung fördert. Sollte jemand den richtigen Namen dieses Hilfmittels kennen, so darf er sich gern bei mir melden, ich weiß ihn nämlich nicht... Es ist ein Schuh, eher gesagt ein Stiefel... Dieses Teil ist echt der burner ;-) Direkt, nachdem ich mit meinem Paket aus Bochum wieder nach hause kam, legte ich das Teil an und trug es bis zum abend. Und schon am nächsten morgen bemerkte ich die ersten Erfolge. Die Schwellung war schon zurückgegangen und die Schmerzen hielten sich in Grenzen- Sehr schön, so kann es weiter gehen. Und das tut es auch. Seit fast zwei Wochen trag ich dieses Ding nun und seither hatte ich weder was von der Schwellung gesehen, geschweige denn gespürt. Dann bin ich ja mal gespannt, was der Vereinswunderheiler aus Wattenscheid am Montag dazu sagen wird- vielleicht darf ich aj dann endlich wieder auf die Piste, die Füße jucken so dolle ;-)
Sieben gute Jahre,sieben schlechte...?!
22.04.2012
Als hätte ich einen Spiegel zerbrochen...
Es begann ja schon im letzten Jahr,als ich den Essen-marathon wegen meiner Lungenentzündung absagen musste. Frankfurt danach war auch nicht gerade eine Glanzleistung und der Winter zog sich wie Kaugummi... Immer iweder kam was, was mich ein wenig zurückgeworfen hat.Doch das jetzt toppt alles dagewesene.
Nachdem im Januar der Saisonauftakt in Duisburg bei der Dusiburger Winterlaufserie eigentlich sehr gut geklappt hat, lief auch das training wieder runder bei mir. Mit der Coesfelderin Carolin Aehling konnte ich so einige Samstage durch die Halterner Haard fetzen und wir haben uns gegenseitig ordentlich hochgepusht. Das Training lief bombig und ich fühlte mich topfit. Irgendwann kam dann der zweite Lauf in Duisburg, diesmal waren es 15km, und auch diese waren super. Es lief alles rund,es machte spass und Anstrengung kenn ich ganz anders. Doch dann sollte es mich packen.
Ein paar Tage vor dem Halbmarathon in Duisburg, der auch gleichzeitig das letzte der drei Rennen der Serie darstellte, schmerzte mir das Bein.
Ist ja erstmal nichts ungewöhnliches, denn ab einem bestimmten Belastungslevel hat man einfach mal Schmerzen. Doch das war mir so nicht geheuer und ich ging zum ortsansäßigem Arzt. Der schrieb mich erstmal krank und meinte, es wäre eine Sehnenscheidenentzündung im Schienbein... OK, jetzt weiß ich,dass sowas nicht nur an den Händen vorkommen kann...
Den Halbmarathon durfte ich,wenn auch langsam,machen. Eigentlich hatte ich mir wegen der guten Trainingseinheiten und meinem derzeitig guten Zustand vorgenommen, mal wieder eine neue Bestzeit aufzustellen, doch mit der Verletzung wäre das wohl nicht die beste Idee gewesen. So bin ich also auf Nummer Sicher gegangen und habe lediglich einen weiteren Sieg eingefahren.
Die Serie war auch in diesem jahr wieder richtig schön. Die Atmosphäre dort ist immer sehr angenehm und familiär, die Strecke ist bestens für sämtliche Witterungsverhältnisse präpariert und die Organisation ist vorbildlich organisiert. Es macht dort riesenspass, zu laufen.
Einige Tage später habe ich mich zur Sicherheit auf den Weg zu unserem Vereinsarzt Dr. Falarzik gemacht, denn so wirklich konnte ich nicht an den Gedanken der Sehnenscheidenentzündung gewöhnen.
Nach einigen Untersuchungen stellte er den Verdacht auf Marschfraktur.... Das würde etwa zwei Monate komplette Auszeit bedeuten...
Leider bin ich nur ien kleiner Kassenpatient, weshalb ich einige Zeit auf meinen Termin warten musste,doch letzten Freitag wurde ein MRT meines Beines gemacht, um die Marschfraktur zu bestätigen oder auszuschließen... Morgens in Münster zum MRT,mittags dann schnell zu Doc Falarzik nach Bochum.
Und was ist nun los? Ich hab nicht die geringste Ahnung.
Der Knochen ist stabil und weist keine Fraktur auf, die Sehnen sehen auch gut aus, doch da steckt Flüssigkeit im Gewebe. Ja wo kommt denn das her? Und was macht es da? Wenn wir das nur wüssten....
Weitere Diagnostiken sind beauftragt und jetzt kann ich leider nur abwarten und Tee trinken.
Das Training liegt leider noch immer flach und auch den Hamburg Marathon, für den ich mir ebenfalls die Verbesserung meiner Bestzeit vorgenommen habe, musste ich bereits absagen. Hoffentlich finden wir ganz schnell raus, was da los ist.
Meine Frau ist mittlerweile kurz davor, mich rauszuwerfen,da ich nicht nur nicht trainieren, sondern auch nicht arbeiten kann,weshalb ich dann zuhause bin und ihr leider etwas auf die Nerven gehe ;-) Aber das beruht auf Gegenseitigkeit ;-)
Wenigstens freuen sich die Kinder,dass der Papa so viel Zeit für sie hat ;-)
Sobald sich Neuerungen ergeben, werdet ihr es erfahren, wir arbeiten dran ;-)
Frohes neues Jahr!!!
1.01.2012
Ich wünsche euch allen ein frohes, neues Jahr.
Da ich heute noch mal ein wenig auf gemütlich mache, kann ich euch auch gleich von meinen letzten Tagen des vergangenen Jahres erzählen.
Wie es einige mitbekommen haben und vor allem das Lokalradio davon schwärmte, bin ich gestern beim 34. Herner Silvesterlauf über die 10km Distanz gestartet. Nachdem mein Hauptkonkurrent Steffen Uliczka lieber in Österreich starten wollte, war der Weg in Herne für mich frei. Ich hatte Chancen auf einen Sieg.
Das hatte ich schon öfter in vergangener Zeit und es ist nie gut gegangen, weshalb ich mit gemischten Gefühlen hinfuhr.
Mein neues Auto einweihend machte ich mich auf den feuchten Weg Richtung Westen. Hier zuhause nieselte es etwas, doch im Pott angekommen, regnete es, wie aus selbigem. Es schüttete. Aber ich war ja schon immer ein Regenläufer ;-)
Endlich in Herne angekommen, machte ich mich auch schon daran, mich aufzuwärmen, wobei ich niemand geringeren traf, als Michael Fietz. Ich freute mich, ihn dort zu treffen und wir bereiteten uns gemeinsam auf den Start vor. Auch andere bekannte Gesichter waren vor Ort, darunter Lokalmatador Hendrik Bollmann und Cheftrainer der TV, Tono Kirschbaum. Ich fühlte mich fast wie auf einer Meisterschaft, denn nur dort traf man den Boss...
Irgendwann war es dann soweit und wir reihten uns für den Start ein.
Der Startschuß fiel und wir machten uns auf die von den Helfern bestens präparierte Strecke durch den Gysenbergpark. Die ersten Kilometer liefen gut und das Tempo war mit 3:20 min eigentlich ziemlich locker. Mein Mitstreiter Jan Hamann vom USC Bochum lief die ganze Zeit mit und ließ keinen Fehler zu. Doch dann kam der Befehl.
Oben am Berg angekommen, umliefen wir einen Trainingsplatz, wo Tono stand und mich anfeuerte. Als Bundestrainer des DLV kennt er natürlich einige Talente und konnte somit meine und auch die Leistung von Jan Hamann einschätzen. Irgendwann rief er mir zu, ich solle Tempo machen, was ich auch tat. Der nächste Kilometer war nach 2:42 min vorbei, der nächste dauerte mit 2:58 min nicht entscheidend länger und ich fühlte mich super. Ich rannte. Jan entfernte sich etwas von mir, blieb aber dran, so dass ich eine etwas höhere Geschwindigkeit hielt. Wir rannten weiter durch Matsch und Schlamm, denn der Regen hatte die Waldpfade vollkommen aufgeweicht. Es war wie beim Schlammringen. Wir waren nass vom Regen und dreckig vom Boden... ein tolle und unschlagbares Gefühl, ausserdem sehr gut für die Haut so eine Schlammpackung ;-)
Als ich aus dem Wald heraus auf den Parkweg kam, sah ich Jan schon kaum mehr, weshlab ich eher locker Richtung Ziel trabte. Der Sieg gehörte mir.
Mit einer Endzeit von 31:44 min durchlief ich, dreckig, nass und glücklich, das Ziel. Ich fühlte mich wie eine Sau. Kampf und Dreck ;-)
Kurz nach mir kamen dann Jan und einige andere Athleten ins Ziel, die komischerweise genau so dreckig waren, wie ich.
Direkt im Ziel wurden die ersten drei Finisher sofort zum Foto zusammengestellt und bald darauf folgte auch die Siegerehrung,wo wir alle zu dem Knallerhit "so sehen Sieger aus" feierten.
Zuhause wartete dann meine Familie mit dem besten Raclette aller Zeiten auf mich. Nachdem wir durch die Hilfe eines guten Freundes auch endlich einen funktionierenden Raclettegrill auf dem Tisch hatten, konnten wir sowohl den Sieg in Herne angemessen mit Speis und Trank feiern, als auch das alte Jahr kraftvoll verscheuchen, welches uns viel, viel Pech gebracht hat.
Auch von hier aus wünschen wir all unseren Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten, Feinden und Unbekannten ein wundervolles Jahr 2012, auf dass sich all unsere Hoffnungen und Wünsche für das Jahr erfüllen mögen, wobei sich bei uns schon so einiges in der Weihnachtswoche erfüllt hat ;-)
FROHES NEUES!!!!!!
Sportmedienpreis 2011
Wie auch schon in der Vergangenheit hat man mich erneut zur Wahl zum Sportler des Jahres im Kreis Coesfeld aufgestellt.
Nun bitte ich um eure tatkräftige Unterstützung, damit ich EUER Sportler des Jahres werde. Käsebotschafter bin ich ja schon ;-)
topmenu=183&keepmenu=inactive
...ist doch alles Käse...
10.12.2011
Lange nichts mehr voneinander gehört.
Aber ich bin noch da ;-).Und habe eine Menge Neuigkeiten im Gepäck.
Zunächst will ich mal erzählen, was die Lauferei so macht.
Nachdem ich in Essen ja leider nicht starten konnte, hatte sich meine Lungenentzündung Gott sei Dank nicht so stark festgesetzt und ich fuhr frohen Mutes nach Frankfurt zum Marathon. Dem Körper ging es wieder gut, die Form war im Training perfekt,doch irgendwas passte nicht.
Samstag abend vor dem großen Tag kam ich in Frankfurt an und es lief alles bestens. Ich aß gut, traf alle Freunde und Bekannte, die ich dort erwartet habe und auch nicht und hatte eigentlich eine schöne Zeit. Wäre da nicht der Marathon gewesen. Ich hatte schon ein wenig angst davor, denn ich hatte mir eine große Aufgabe gesetzt. Michael Fietz, der einstige und letzte deutsche Sieger des Frankfurt Marathon aus dem Jahr 2007 sollte mich mit dem Rad begleiten und ich wollte ihn und mich nicht enttäuschen. Denn er war es bisher, er mich auf meinen Bestzeitläufen begleitet und beraten hat, weshalb ich ihm zum Teil meine 2:19h verdanke.Ausserdem kann ich ja nicht einfach so ins Ziel stolpern mit einer für mich grottenschlechten Zeit,, wo er doch so einen großen Titel in Frankfurt trägt. Doch Ziele setzt man doch gern zu hoch an...
Wie auch immer kam dann endlich der Sonntag morgen und wir gingen frohen Mutes auf die endlos lange Strecke durch Frankfurt. Doch irgendwas stimmte immer noch nicht. Die Beine liefen, die Atmung war auch gut, ebenso die Zwischenzeiten. Nur die Motivation fehlte irgendwie. Es war wie verhext. Ich lief einfach weiter, ohne mir groß Gedanken darum zu machen, denn was soll es bringen, sich damit zu plagen? Genau, nichts...
Meine Zwischenzeiten hielten sich in Grenzen, meine Zeit wäre noch zu erreichen, wenn auch mit etwas Anstrengung, doch dann musste ich hart einstecken, denn bei KM 30 meinte dann ein Streckenposten,sich mir in den Weg stellen zu müssen. Wir haben einander einfach zu spät gesehen und liefen ineinander. Ich stieß mir das Knie und fand nicht wirklich in meinen Schritt zurück, was mir eine Zeit jenseits der 2:19h reichlich verhagelte. Eigentlich hätte ich jetzt ebensogut aussteigen können, doch dann wäre der Kopf noch kaputter gewesen,als so schon.Denn das war es, was nicht stimmte. Ich hatte mich monatelang auf den Essen-Marathon vorbereitet und mich mental darauf eingestellt, ab der dritten Oktoberwoche Trainingspause zu haben, worauf sich mein kompletter Körper eingestellt hat. Habt ihr schon mal Überstunden gemacht? Oder habt ihr eine Arbeit verrichtet, worauf ihr mal so gar keine Lust hattet? Dann könnt ihr euch in etwa vorstellen, wie es mir dort ging. Mental befand ich mich bereits im Trainingsurlaub, doch der Körper musste dennoch hart arbeiten, wogegen er sich strikt wehrte.
Mit einer für mich wirklich verdammt schlechten Zeit von über 2:25h bin ich dann doch endlich ins Ziel gekommen, wo mich jedoch die schlechte und stickige Hallenluft packte und mich, wie viele andere dort, erstmal zu Boden schickte. Gott sei Dank kam ich schnell wieder hoch,was man von Sabrina mockenhaupt im ersten Moment ja nicht sagen konnte. Dennoch sind alle gesund und wohlauf, wobei man sich echt schönere Zieleinläufe vorstellen kann.
Glücklicherweise lief es da bei Jan Fitschen, meinem Vereinskollegen, besser, denn er lief seine lang ersehnte 2:15h und freut sich, dass er endlich seine Leistung präsentieren konnte. Glückwunsch von unserer Seite dafür.
Endlich hatte ich meine trainingsfreie Zeit und ich genoß sie in vollen Zügen. Wie viel Zeit man spart, wenn man nicht täglich zum Training muss... Und wie schlaflos die Nächte sind, wenn man nicht mehr ausgepowert und müde vom Training nach hause kommt...
Langsam hab ich dann wieder angefangen, meine Einheiten aufzunehmen und mittlerweile bin ich wieder im Langstrecken-Wintertraining. Die Einheiten fangen bei 12 km an und enden gerne mal bei 30km, wobei der Puls gering gehalten wird. Ich sollte mir mal wieder ein IPhone zulegen, dann kann ich unterwegs fern sehen ;-).
Jetzt bereite ich mich auf Silvester vor, wo ich, wie in jedem Jahr, wieder nach Herne fahre und mich an Steffen Uliczka messen werde(oder er mich wie immer in Grund und Boden rennen wird) um danach in Windeseile nach Münster zu düsen, wo ich dann ebenfalls den Silvesterlauf mitmachen und gewinnen will. Wir werden sehen...
Huch, fast hätte ich es vergessen, ich hab ja noch Neuigkeiten für euch.
Das erste: Ich wurde zum Botschafter des guten Geschmacks...
Nein, das ist kein Witz, denn ein laufbegeisterter Käsespezialist aus Coesfeld hat mich dazu ernannt. Ich bin jetzt sein Käsebotschafter und man wird mich ab sofort öfters mit der oben gezeigten Maus sehen. Bei meinem neuen Sponsor handelt es sich um den besten,freundlichsten und bestimmt verrücktesten Käsespezialisten des Münsterlandes, Christian Althues. Auch wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit und auf die gemeinsame Zeit und natürlich auf weitere Erfolge mit der Firma Althues.
Und nun zum zweiten: Oder sollte ich besser sagen, zum vierten?! Einige wissen es schon, andere werden es grad ahnen, ich löse auf: Im Mai nächsten Jahres werden wir ein weiteres Familienmitglied in unserer Mitte begrüßen dürfen, denn Severine ist schwanger.
Auch darüber freuen wir uns über alle Maßen und hoffen, dass bis dahin alles gut geht.
So, nun wisst ihr wieder eine ganze Menge mehr über mich und ich werde mir jetzt einfach mal meinen Käse vom Käsespezialisten Althues schmecken lassen. Vielleicht trifft man sich ja mal an seinem Verkaufswagen auf einem der vielen Märkte,die er jede Woche besucht...
Laufen, bis der Arzt kommt...
10.10.2011
Kennt ihr das? Ihr plant etwas monatelang, bereitet euch intensiv darauf vor und verschwendet jeden Gedanken an das Geplante? Ihr bekommt zwar zwischendurch etwas Streß mit der Frau, weil ihr nicht mal zum Abendessen zuhause seit, doch das ist euch egal, denn ihr seht nur das Ziel eurer Arbeit und freut euch wie ein kleines Kind, dieses endlich zu erreichen... Doch dann werdet ihr krank... Eine Woche vorm Ziel legt es euch nieder und ihr könnt nichts mehr... Es ist wirklich zum heulen...
Genau das ist mir letzte Woche passiert. Ich habe mich das ganze Jahr lang nur auf diesen einen Marathon vorbereitet. Ich habe vor Augen gehabt, wie ich am Ende meiner Kräfte und dennoch mit der Welt rundum zufrieden die Ziellinie überschreite, im Hintergrund dröhnt die allzeit bekannte Stimme meines Lieblingsstreckenkommentators und jubelt mit mir über meine neue Bestzeit, viele Menschen kommen auf mich zugestürmt und gratulieren mir und ich will nur noch eine Massage...
Tja, daraus wurde leider nichts für mich, denn ich hab mir da ordentlich was weggeholt. Es fing an, dass meine Kinder eine kleine Erkältung mit nach hause brachten. Bei den Wetterumschwüngen der letzten Zeit war es eigentlich nur die Frage, wann sie es mitbringen, doch genau in der letzten Woche konnte ich es am allerwenigsten gebrauchen.
Wie dem auch sei wurde alles mit Trainer und Arzt besprochen und wir waren eigentlich guter Dinge, da mein Wohlbefinden bis dato nicht wirklich in Mitleidenschaft gezogen wurde, so dass ich das Training im vollen Umfang und mit gewohnter Leistung hinter mich bringen konnte.
Doch dann kam Freitag. Ich saß nichtsahnend in der Praxis meines Lieblingsvereinsarztes und sah in ein bedrücktes Gesicht, wo mir dann schon klar war, dass das Wochenende für mich gelaufen war. Meine Blutwerte wiesen einige erhöhte Werte auf, die eine Entzündung mit bakterieller Beteiligung anzeigten. Genau das, was wir nicht wollten, denn so etwas setzt sich mal eben ganz schnell und unbemerkt auf den Herzmuskel, was dort echt nur Ärger macht. Vor ein paar Jahren hatte ich schon mal eine Grippe verschleppt, was mir dann ebendiese Probleme machte und dem Stress, über ein halbes Jahr kein vernünftiges Training, Wettkämpfe schon gar nicht und immer wieder Rückschläge durch einen geschwächten Körper, wollte mir dann doch niemand zumuten, weshalb mir mein Doc nahe legte, auf den Start zu verzichten.
Mein Tag war im Ar*** ähm,im Eimer...
Tags darauf fand hier bei uns um die Ecke ein gut besuchter Volkslauf statt, für den ich schon seit Jahren den Start aus Gerüst baue.Auch in diesem Jahr verfolgte ich meine Aufgabe und beschloß, mihc etwas abzureagieren, da mir der Verzicht für den nächsten Tag einfach zu sehr zusetzte.
Nachmittags hab ich mir dann also miene Laufschuhe angezogen und hab den Coesfeldern mal eben ihren Lokalmatador vorgeführt, welcher allerdings nicht zum Sieg kam, da von den Organisatoren ein sehr qualifizierter Äthiopier geladen wurde, der meine zeit von 32:10min mal eben um knappe 1,5min unterbot. Aber egal, ich konnte etwas Frust abbauen, hab viele nette Leute getroffen und konnte mich etwas ablenken. Es war ein schöner Nachmittag.
Es wurde Sonntag.
Normalerweise werde ich jeden morgen um Punkt sechs Uhr von dem elektronischen Hund meiner ältesten Tochter geweckt,was mir gerade an diesem Tag besonders gefallen hätte, da ich trotz meines Startverzichtes einige Kilometer in Essen rennen wollte. Alle hatten sich vorab so große Mühe für mich gegeben und haben sich total auf mich gefreut, so wollte ich zumindest da hin um Danke zu sagen. Doch ich hab verschlafen... Gott sei Dank musste ich den Marathon nicht laufen, denn so hätte es bestimmt in einem Desaster geendet...
In großer Eile haben wir uns dann angezogen,gleichzeitig gefrühstückt und die Zähne geputzt, bis es dann endlich auf die A43 Richtung Ruhgebiet ging. Es war kalt und neblig. Es war mein Wetter... Der Weg gestaltete sich sehr ruhig, da die Kinder noch im Halbschlaf waren, ausserdem fuhren kaum andere Autos, so dass ich wirklich gut durch kam. Sogar über den Ruhrschnellweg(insider wissen, was ich meine).
Endlich in Essen angekommen machten wir uns zügig auf den Weg zum Infostand, wo meine Startunterlagen hinterlegt waren. Dort angekommen blickte ich sofort in traurige Gesichter. Es hatte sich also von Cheforganisator Gerd Zachäus an die Beteiligten rumgesprochen. Den ganzen Morgen hörte ich immer wieder, wie Leid es den Menschen dort täte und dass sie mir alle gute Besserung wünschen. Ich war vollkommen gefrustet. Es hätte mein Lauf werden können, denn seitdem ich Marathon renne, laufe ich dem Sieg in Essen hinterher. Erst war es Dennis Pyka, dann kam sogar der Schotte Neil Reynold... In diesem Jahr war noch Stefan Koch geladen, der aber schon Wochen vorher wegen einer Verletzung absagen musste... Es hätte mich niemand halten können und ich muss diese blöden Bakterien haben... Verdammt...
Trotz alledem stellte ich mich mit den anderen an den Start und hoffte, dass ich so lange wie möglich durchhalten würde.
Nachdem der Startschuß gefallen war, merkte ich schon, wie schwer Beine sein können, die an einem kranken Körper hängen. Es war wirklich eine Qual, zumal wir uns erst über eine Anhöhe arbeiten mussten,welche über und über mit Laub belegt war, und anschliessend kamen dann Straßenverhältnisse, wie man sie nur aus dem Ruhrpott kennt. Schlagloch, Kopfsteinpflaster, geflickt, Schlagloch... Es war wie bei der Tretminensuche...
Nach etwa drei Kilometern wurde mir das ganze dann zuviel und ich ließ mich langsam zurückfallen. Irgendwann hatten dann meine eine überhaupt keine Lust mehr und ich ging langsam zu meinem Auto zurück.Ich war immer noch gefrustet.Während die anderen Damen und Herren sich die Seele aus dem Leib rannten, machte ich es mir erst unter der Dusche im Regattahaus bequem und anschließend ging ich mit meiner Familie ins Helferzelt der Organisation, wo wir ein festliches Mittagessen und Nachtisch en masse für die Kinder bekamen.
So gesehen war es wirklich angenehm dort, doch störte mich die Tatsache, dass ich eine ganze Saison für diesen Wettkampf gearbeitet hatte und ihn nun nicht vollbringen konnte.
Kurz bevor die ersten ins Ziel kamen, gingen wir zur Strecke und verfolgten Matthias Graute und co., wie sie über den Asphalt am See flogen. Ich freute mich für Matthias, da er ein Essener Läufer ist und somit der Titel im Dorf blieb. Auch für alle anderen freute mich, dass sie den Wettkampf ohne Komplikationen hinter sich bringen konnten.Meine Laune besserte sich etwas.
Irgendwann gegen mittag fuhren wir dann wieder nach hause, wo wir erst mal gemütlich einen Mittagsschlaf hielten ;-)
Heute allerdings erhielt ich eine Nachricht, mit der ich nicht wirklich gerechnet habe und ich mich beglückwünsche, den Marathon sausen gelassen zu haben. Bei meiner Infektion handelt es sich laut meines Arztes um eine angehende Lungenentzündung...Wäre ich damit den Marathon durchgelaufen, hätte man mich im Anschluss bestimmt aus dem Zielbereich kratzen können..
Es sollte sich also bei dem Verzicht um Glück im Unglück handeln.
Ende der Woche wird sich erstmal ein paar Tage auf Mallorca erholt und danach kann ich dann hoffentlich wieder voll ins Training einsteigen, denn die Bestzeitplanung hat sich nun um ein paar Wochen auf den Frankfurt Marathon verschoben... Hoffentlich wird es dort besser ...
Also liebe Freunde des Laufens, auch wenn es schwer fällt: Lasst jede Erkältung vom Arzt kontrollieren und verzichtet lieber einmal mehr auf einen Start, denn es könnte schlimm enden. Denkt einfach an das Unglück mit Rene Herms oder vielen anderen Sportlern, die beim Training einfach bewußtlos werden und nie wieder ihre Augen öffnen... Das ist der Sport nicht Wert...
Hoch im Norden....
Samstag, 20.8.2011
Morgens halb zehn in Deutschland... Wenn es bei mir doch auch so ruhig gewesen wäre, wie in der Werbung... Ich habe zu der Zeit nämlich meine drei Kinder, meine Frau und die Hälfte meines Hausstandes in mein Auto geladen und bin dann in das hoch im Norden gelegene Städtchen Schortens gefahren.
Die Familie freute sich auf ein schönes Familientreffen, da ja mein Schwiegervater nur einige hundert Meter von der Veranstaltung entfernt wohnt und ich hatte wieder einmal das große Problem mit der Blase. Sie war einfach schon nach zehn Minuten wieder voll...Ausserdem wusste ich nicht, wie ich meine Leistung einschätzen sollte. Was hatte ich wohl drauf? Konnte ich vielleicht einen Kenianeer abhängen? Reicht es für eine gute internationale Platzierung oder schieß ich mich komplett aus der Wertung? Ich sollte es erst später erfahren...
Dennoch machte ich mir den ganzen Tag Gedanken darüber, denn nach Hamburg kam nicht viel, um die Leistung zu testen und das Trainingslager hatte mir ja wirklich übel mitgespielt. Ich wollte einfach wissen, ob das viel Training anschlägt...
Wir kamen um 14 Uhr in Schortens an und ich machte mich direkt auf den Weg zum Gemeindehaus, um meine Startunterlagen abzuholen. Auf dem Weg dort hin traf ich wieder unzählige Freunde, Bekannte und Unbekannte, so dass mein Hin-und Rückweg, der normal nur fünf Minuten dauern würde, etwa 30 Minuten dauerte ;-) Aber ich unterhalte mich einfach zu gern mit anderen Läufern...
Nachdem alle anderen der Familie irgendwann zu Abend gegessen haben, machte ich mich hungrig auf den Weg, mich warm zu laufen. Ich hätte so gerne auch Pommen mit Currywurst gegessen, doch der Läufermagen verträgt solch nahrhafte Kost direkt vor Wettkämpfen einfach nicht...
Endlich wurde es zeit. Es war 19.20 Uhr als begonnen wurde, die Läufer vorzustellen. Es waren wieder einmal eine Hand voll Kenianer dabei, weshalb ich mir keine Chancen für den Sieg ausmalte. Doch die nächsten kamen aus Tschechien, Polen und Deutschland, was mihc rechnen ließ, wo ich letztlich stehen könnte.
Die Spannung stieg. Die Läufer platzierten sich an der Startlinie und erwarteten den Startschuß. PENG!!! Wir liefen los und ich versuchte mich einzureihen, was bei den wahnsinnsbedingungen in diesem Jahr erst mal nicht so einfach war.
Es waren 26°C, ein leichter Wind wehte durch die Straßen und die Luftfeuchtigkeit machte keinem zu schaffen.
Wir ließen die Kenianer ziehen, die sich als Dreiergruppe direkt vor uns platzierten und nach kurzer Zeit auch bsetzten. Unser Trupp bestand aus ziemlich vielen Leuten, worunter sich auch Der Pole, der Tscheche und einige weitere Deutsche befanden. Wir zogen uns gegenseitig, wobei nach und nach das Feld zerfiel. Die erste Runde schafften wir nach etwa 9,5 Minuten und wurden von einem gewaltigen Applaus begrüßt. Entlang der ganzen Strecke wurde man angefeuert, es wurde gejubelt und geklatscht. Man mag es kaum glauben, aber jeder zweite Vorgarten wurd in ein Festzelt verwandelt. Überall standen Partyzelte, es wurde gegrillt und die gesamte Nachbarschaft und Familie saß beisammen auf Biertischen und Bänken um uns Läufer anzufeuern. Es war einfach saugeil!
Selbst die Leute, die mich beim Einlaufen darauf ansprachen, ich würde keine Startnummer tragen, haben mich persönlich angefeuert, da sie von mir meine Startnummer erfuhren und darauf achteten. Noch lauter wurde das Gebrüll, als sie merkten, dass ich unter den ersten zehn Athleten bin ;-)
Gerade bei solchen Veranstaltungen merkt man als Sportler immer wieder, wie unerlässlich ein gutes Publikum ist. Also liebe Veranstalter, legt eure Strecken schön durch die Innenstädte und durch Wohngebiete, damit viele viel Zuschauer an dem Spektakel teilnehmen können und somit die Athleten zu Höchstleistungen jubeln können.
Die zweite Runde wurde etwas langsamer, was allerdings daran lag, dass wir die erste geheizt sind, wie ein paar Wahnsinnige ;-) Danach hatten wir dann unser Tempo gefunden und liefen schnellen Fußes Richtung Ziel. Mittlerweile bestand unser Grüppchen nur noch aus drei Leuten: der Tscheche, ein Deutscher und ich.
Wie würde es wohl ausgehen? Wir schenkten uns gegenseitig mal wieder rein gar nichts und es wurde wieder schneller- Der Tscheche rannte plötzlich, wie von der Tarantel gestochen, los und ihc versuchte, dran zu bleiben. Erst entfernte er sich zusehens, doch ich kam wieder näher. Meine Schritte wurden länger und länger. Immer kräftiger stampfte ich auf den Asphalt, doch leider war die Strecke zu kurz. Der Tscheche kam mit wenigen Sekunden Vorsprung vor mir als vierter ins Ziel.
Trotzdem fühlte ich mich toll. Meine Leistung war gut und der Körper war nicht vollkommen leer. Es war toll.
Im Ziel bekam ich direkt ein Mikrofon vom örtlichne Radiosender unter die Nase gehalten, denn ich war ja erster Deutscher und verdammt stolz darauf ;-)
Später am Abend gab es dann noch eine schöne Siegerehrung auf dem Festplatz, wo eine große Bühne, einige Bierwagen und Freßbuden aufgestellt waren.
Gegen halb zwei in der Nacht schleppten wir unsere Kinder vom Auto in ihre Betten, wo sie bis morgens um halb sieben schliefen und mich dann wieder aus den Federn warfen ;-)
Die Familie ist stolz auf mich, ich bin zufrieden und der Marathon in Essen kann endlich kommen.
mal was neues von mir
8.8.2011
Lange habt ihr nichts mehr von mir gelesen, doch das soll sich hiermit endlich ändern.
Ich schreibe wieder.
Nachdem hier bei mir alles drunter und drüber lief, mein Trainig mich fast überrollte und die Familie mir Schicksalsschläge um die Ohren pfefferte, bin ich endlich wieder zu lesen. Und es gibt Neuigkeiten,aber dazu später mehr.
Aber jetzt erst mal ein paar Einzelheiten zu meinen vergangenen drei Monaten.
Nach Hamburg sollte erst mal ein wenig Regeneration stattfinden,was ich meinem Körper auch gewährte. Zwar konnte ich wider Erwarten die Treppen vorwärts anstatt rückwärts hochlaufen, dennoch tat es wirklich verdammt gut, morgens mal eben eine Stunde länger schlafen zu können, weil die erste Trainingseinheit wegfiel. Der Sonnenaufgang hat mir richtig gefehlt...
Langsam aber sicher erholte ich mich sowohl vom Marathon, wie auch von den Strapazen im Trainingslager und das Training zu hause lief immer besser. Es ereilten mich ein paar Schicksalsschläge, die mich ein paar Tage vom Training abhielten, dennoch kam ich schnell wieder in Form und Fahrt. Und jetzt weiß ich auch, dass Laufen als therapeutische Maßnahme dienen kann. Es ist ja sooooo befreiend.....
Mein Streckenpensum erhöht sich derzeit wöchentlich und steht zur Zeit bei etwa 160 - 170 km die Woche. Auch die morgendlichen Auftakteinheiten um fünf sind wieder da, die einen locker fröhlich in den Tag starten lassen (merkt ihr die Ironie?)
Als wenn das nicht alles wäre, steppt auf dem Gebiet des Gerüstbaues gerade der Bär. Als wenn die Leute nichts anderes zu tun hätten werden Fassaden renoviert, Solaranlagen auf Dächer installiert und sämtliche Arbeiten an Häusern uasgeführt, wozu ein Gerüst eben notwendig ist. Und wer darf alles bauen? RICHTIG, ich... Manchmal frage ich mich wirklich, warum ich Marathon laufe, ich sollte umsatteln auf Treppenmarathon.Das Trainig läuft während der Arbeit ab, was dann gleich zwei Vorteile bringt: zum einen wird es als Arbeitszeit angerechnet, da ich eh Treppen laufen muss wie ein Wahnsinniger, also wird es auch bezahlt. Und zum anderen muss ich nicht noch nach der Arbeit Zeit investieren, so dass ich mehr Zeit für Familie und Freunde habe... Doch vorerst bleibe ich beim Straßenlauf. Den was macht mehr spass, als bei Sonnenauf-oder Untergang fröhlich durch die Lande zu flitzen und selbst den Mofafahrern das fürchten zu lehren?! Die können ja blöd schauen, wenn ich die überhole ;-)
Aber wie gesagt, das Training läuft derzeit richtig gut, obwohl ich meine Arbeit auch gut auf drei Leute verteilen könnte. Und am 20.8. geht es dann in die Wahlheimat meines Schwiegervaters, Schortens.
Der Jever Fun Lauf ist ein verdammt gut besetzter Straßenlauf nahe Wilhelmshaven, an dem ich bereits ein paar mal teilgenommen habe und sogar mal bester Europäer wurde. An der Strecke, die durch das Wohngebiet des Ortes Schortens führt, herrscht eine Stimmung wie zu Fußball-WM-Zeiten beim Public Viewing. Die Anwohner veranstalten Grillpartys in den Vorgärten, Angehörige der Teilnehmer werden zum Bier eingeladen, bis der Läufer auch die letzte Runde geschafft hat und Rasensprenger kühlen in der schwülheißen Luft all jene ab, die es brauchen. Nach der Veranstaltung gibt es auf dem Marktplatz noch eine riesige Party mit Bierzelt und Showbühne, wo Revivalbands ihr Bestes geben. Es ist der Wahnsinn. Und mein besondeeres Glück ist ja, dass ich Verwandte dort wohnen habe, die mich ebenfalls tatkräftig unterstützen. Nun stellt euch mal vor, ihr habt eure über siebzigjährige Oma mit dabei, der Opa sitzt dabei im Rollstuhl, doch beide lassen sich so von der Stimmung tragen, dass beide am Straßenrand stehen und euch aus vollem Halse anfeuern... Meine Schwiegeroma war nachher heiser und Opa hatte Muskelkater, weil er sonst nicht so viel stehen kann!!!
Doch nun endlich zu den Neuigkeiten. Was haltet ihr von Sportlern, die immer und überall eine Autogrammkarte bereithalten? Ich gehöre jetzt zu einem ausgesuchten Sportleraufkommen, welches über genau diese Autogrammkarten verfügt. Druckfrisch und in den schönsten Farben prangt nun mein Bild mit meinen Erfolgen darunter auf einer Postkartengroßen Kartonkarte. Es ist der Wahnsinn. Gibt es etwas schöneres, als jemandem so eine Karte unter die Nase zu halten und dann zu hören: Ey man, das bist ja du!!!
Ich kann das jetzt machen ;-)
Und vielleicht nehme ich auch ein paar mit nach Schortens, nur um zu sagen:Hier, meine Karte.....
Hilft Silber gegen Blasenprobleme?
22.05.2011
Freitag, 15.00 Uhr, Coesfeld.
Der Start zum Hamburg Marathon lag direkt vor mir. Meine Frau, meine jüngste Tochter und ich machten uns auf den Weg nach Hamburg. Die Aufregung stieg, was sich anhand meiner sich ständig meldenden
Blase bemerkbar machte.
Irgendwann war diese dann vollkommen entleert und wir konnten uns weiter auf den knapp 300km langen Weg in den Norden machen.
Wer jetzt denkt, die Autofahrt wäre wohl das einfachste an so einem Marathonwochenende, der irrt gewaltig. Ich bin nämlich mit knurrendem Magen losgefahren und wollte unterwegs bei dem großen, gelben
M halten, was sich allerdings schwieriger gestaltete, als ich dachte. Wir hielten Ausschau und achteten auf jedes Schild, was auf eine Freßhöhle hindeutete, doch irgendwie kamen wir nie beim M an...
Irgendwann hielt ich auf einem Rastplatz, da meine Blase die Ausmaße eines Fesselballons anzunehmen drohte.
Nach etwa 170km Fahrt wurden wir jäh gestoppt. Baustelle. Jeder, der die Strecke nach Hamburg über die A1 kennt, hätte mir von dieserr Route abgeraten, doch nun war es zu spät. Auf einer Strecke von
40km durchfuhren wir ganze sieben Baustellen. Ich dachte nicht nur einmal darüber nach, den Marathon vorzuverlegen. Ich hätte sogar eine Fahrzeugbegleitung gehabt.
Irgendwann war es vollbracht und wir kamen im Stadtverkehr an. Na, schon mal Großstadt gefahren? Ich schon, aber das war mich echt zu heftig. Links, rechts, links, geradeaus... Und das dauerhaft über
drei Spuren, die man ständig wechseln musste. Nach etlicher Kurverei kamen wir endlich am Hotel an, wo wir bereits von einer netten Dame des Organisationsteams begrüßt wurden. Diese hatte sich eigens
für die dort untergebrachten Sportler einen Infostand aufgebaut und wartete auf alles, was nach Sport aussah.
Wir sahen uns den Aushang an, der Infos für die Athleten bot und fragten dann, wo denn dann das Abendessen für die Sportler stattfände. Ihre Antwort war erheiternd, denn sie meinte zu uns, dass
dieses Sportleressen ja wohl nicht für uns, sondern für die Elitesportler sei, welche ebenfalls an diesem Aushang aufgeführt waren. Ein netter Herr hinter uns bekam das mit und griff ein" na hör mal,
das ist doch der Manuel Meyer, natürlich darf der zu unserem Abendessen."
Sichtlich beschämt bekamen wir weitere Infos und gingen später beim Sportlerbuffet essen.
Auch für unsere Jüngste war die Reise bereits jetzt ein Abenteuer, denn das Hoteleigene Kinderbett glich einer Schiffschaukel. Die gesamte Liegefläche hing frei beweglich vom Gestell runter, was das
Kind schließlich bis etwa 23 Uhr animierte, Kirmes zu spielen. Danach durfte sie sich dann zu uns ins Bett legen, was sie uns mit unbewussten Tritten und Schlägen im Schlaf dankte...
Samstag, 8.00 Uhr, Hamburg.
Das Frühstück war toll. Wer schon mal im Hotel war, weiß, was er da geboten bekommt. Es gab Eier in allen erdenklichen Zubereitungsformen, Würstchen, Speck, Brötchen und Brot, Wurst in bestimmt 100
verschiedenen Ausführungen, Aufstrich von dem ich noch nie gehört habe und sogar Kuchen. Es war wie im Paradies. Kuchen zum Frühstück... Ich beschränkte mich dann allerdings doch auf etwas Rührei mit
Speck, zwei Vollkornbrötchen mit Marmelade und Salami und dazu einen leckeren Kakao. Als Nachtisch bekamen wir aus der Küche noch einen Bananen-Mango-Kiwi-smoothie, der mich wieder an die tollen
Smoothies aus den USA erinnerte.
Gegen 11.30 Uhr wurden alle Sportler zur Runners Village gebracht, die hinter dem Zielbereich des Marathons lag und eigens für die Veranstaltung errichten wurde. Es glich einem Kirmesplatz. Dort
wurden alle Sportler noch mal gesondert vorgestellt und bekamen dann ihre Startnummer. Der hin-und-Rückweg dauerte länger, als diese Zeremonie... Um halb drei nachmittags kam ich wieder im Hotel
an... Langsam machte ich mich dann auf den Weg, um meine letzten zehn Kilometer vor dem Marathon abzuspulen. Es lief sich echt gut am Alsterufer.
Nachmittags war dann noch die technische Besprechung für Trainer und Betreuer, wobei ich echt froh war, meine Frau mitgenommen zu haben, denn diese ist der englischen Sprache in Wort und Schrift
mächtig, in welcher diese Besprechung abgehalten wurde.
An diesem Abend war meine Tochter dann zum Glück so müde, dass es ihr einfach nicht mehr möglich war, wieder Kirmes im Bett zu spielen. Sie schlief sofort ein. Dennoch war auch für mich und meine
Frau der abend früh zu ende, da wir leise sein mussten und das licht ebenfalls aus war. Und das um acht Uhr abends. Naja, ich musste mich aj ech gut ausruhen, denn am nächsten Tag musste ich schon um
fünf Uhr aufstehen... Morgen... Wettkampf.... Blase.... Ich ging im Halbstundentakt pinkeln. Kann es möglich sein, dass meine Blase physiologisch unterentwickelt ist und sich das nur vor Wettkämpfen
bemerkbar macht?
Sonntag, 5.00 Uhr, Hamburg.
Das Wetter war toll. Es war bereits jetzt warm, die Sonne ging langsam auf und es wehte ganz leichter Südostwind, der einem bei jeder Laufveranstaltung im Sommer genehm war, da er kühlte und nicht
aufhielt.
Auftakt. Sechs Kilometer ums Alsterufer. Irgendwie hatten alle anderen sportlichen Bewohner des Hotels die gleiche Idee und wir verbrachten alle mehr zeit mit Grüßen als mit laufen.
Meine Beine waren locker und ich fühlte mich gut. Der Wettkampf konnte kommen.
Im Hotel gab es wieder das beste Frühstück der Welt, wovon ich mir noch ein paar Brötchen einpackte. Diese Energie konnte ich ja nicht einfach liegen lassen...
Um 7.15 Uhr trafen sich alle vor dem Hotel, von wo der hoteleigene Shuttlebus um 7.30 Uhr Richtung Start losfuhr.
Dort angekommen hatten wir einen eigenen abgeschirmten Bereich zum aufwärmen. Die zwei Dixiklos waren ständig besetzt und ich war kurz davor, mir die Blase chirurgisch entfernen zu lassen. Beim
nächsten Wettkampf werde ich mir wohl einen Blasenkatheter legen lassen...
Um 8.50 Uhr ging das vordere Tor auf und wir wurden zum Star geführt. Direkt daneben stand auch Jan Fitschen, der für den NDR diese Veranstaltung kommentierte und der mir noch viel Glück
wünschte.
Ich musste schon wieder. Und das drei Minuten vorm Start. Ob ich noch mal gehen kann?
Von irgendwo ertönte die Nationalhymne. Ein schmalziger Opernsänger oder so was trällerte ohne erkennbare Melodie die Nationalhymne. Konnte ich es durch Selbsthypnose schaffen, dass meine Blase in
meine Ohren wandert?
Endlich hört er auf zu schmalzen und die Startglocke ertönte. Schnell weg, bevor er wieder anfängt, zu singen....
Das afrikanische Feld versammelte sich direkt vor uns und verschwand auch schon bald, was jedoch niemanden von uns störte. Auch mein bester Freund Stefan(;-)) verließ und bald und rannte sich um Kopf
und Kragen. Mit Dennis Pyka, der im Vorjahr den Meistertitel erlangt hatte, lief ich Kilometer um Kilometer. An einem Getränkestand war seine Getränkeflasche anscheinend nicht angekommen, weshalb ich
ihm etwas von mir abgab. Allerdings kam er aus dem Tritt und fand auch nicht wieder hinein, was durch auftretenden Schwindel noch schlimmer wurde. Er stieg irgendwann aus und fand einen netten
Passanten, der ihm sein Fahrrad für den Rückweg zum Ziel lieh.
Ich rannte nun mit einem Polen zusammen, der mir ständig in die Hacken trat. Man ist das nervig. Irgendwann schrie ich ihm an, er solle das lassen. Ich wusste, dass er mich nicht verstand, dennoch
ließ er nun die Hackentreterei und bald war er weit hinter mir verschwunden.
Es kam Kilometer dreißig. Meine letzten Trainingseinheiten liefen alles andere als gut, meine Form kehrte nur langsam zurück und die langen Läufe konnte ich aufgrund meiner Zehverletzung uas dem
Trainingslager nicht immer beenden. Und das sollte sich nun an mir rächen. Meine Waden zwickten. Nach dreißig Kilometern bestimmt nichts, was einen stören sollte, doch das Zwicken steigerte sich zu
regelrechten Krämpfen. Warum habe ich nur so wenige Dreißiger im Training gemacht? So ein Mist, es tat weh.
An einer Wasserstelle fragte ich nach Wasser, welches mir auch gereicht wurde. Dachte ich. Es handelte sich nämlich, wie schon mal in der Vergangenheit vorgekommen, um einen Isodrink, dessen
Hauptbestandteile anscheinend Zucker und Kleber waren. Ich sah mich öfters um, weil ich dachte, mich verfolgt ein Schwarm Bienen, die ihren Stock auf mir errichten wollen.
Bei Kilometer 38 lief ich nur noch einen vier- Minuten-Schnitt. War ich hier im Training oder lief ich bei den deutschen Meisterschaften??? Ich wollte schneller, doch sobald ich beschleunigte,
verweigerten meine Waden wieder ihren Dienst. Es war ein Trauerspiel.
Endlich, nach endlosen Kilometern und anhaltenden Wadenkrämpfen kam ich auf die Zielgerade. Meine Beine bewegten sich wie automatisch und ich kam immer weiter. Vom Ziel hörte ich den
Streckenkommentator rufen" und hier ist er, der deutsche Vizemeister.... vom TV Wattenscheid- Manuel Meyer..." Ein Jubel durchfuhr die Menge an der Zielgeraden.
Eigentlcih eine wundervolle Stimmung-davon können sich manche Veranstaltungen echt eine Scheibe abschneiden- dennoch war ich vollkommen unzufrieden. Es lag nicht daran, dass mein bester Freund
gewonnen hatte, denn das war mir total egal. Es war einfach nur fast peinlich, mit so einer miserablen Zeit von 2:23.50h zweitbester Deutscher zu werden. Was ist nur mit der Marathonelite passiert?
Das war mir für diesen Moment egal, denn ich war im Ziel und konnte mir endlich den Kleber mit Zucker vom Körper waschen. Meine Arme konnte ich kaum vom Körper lösen, da der Kleber anscheinend
trocknete. Langsam schlurfend bekam ich meine Medaille un marschierte weiter zur Wasserstelle hinterm Zieleinlauf, wo sich schlaue Leute daran machten, die Läufer mit Wasserschläuchen zu beglücken.
Ich fühlt mich nachher wie ein neuer Mensch, bis auf die Kälte. Versteht mich nicht falsch, es war wunderbar warm- etwa 23°C bei wolkenlosem Himmel, zwar etwas stickige Luft, aber trotzdem schön.
Allerdings handelte es sich anscheinend um Quellwasser, womit ich mich gesäubert hatte. Ich dachte, ich steige in einen Schmelzbach.
Nachdem ich mich etwas erholt hatte, konnte ich mich noch ein wenig mit Jan Fitsche nunterhalten, der alles am Bildschirm verfolgen konnte und es immer noch nicht glauben kann, dass ein schwer
arbeitender, dreifacher Familienvater immer noch schneller läuft, als er ;-)
Das kommt noch Jan, garantiert;-)
Gegen zwölf wurden wir vom Veranstalter im Zielbereich geehrt und ich wäre gern jetzt schon gefahren, allerdings hatter der DLV andere Pläne mit uns und ich musste bis halb drei warten, bis die
gesonderte Siegerehrung für die deutschen Meister abgehandelt wurde.
Nachdem ich mich eine halbe Stunde durchgefragt habe, fand ich endlich das DLV-Zelt. Hinter der Absperrung des runners village neben dem Stadion des FC St.Pauli. Mensch Leute, macht doch mal nen
Lageplan fertig...
Im Anschluss sollte uns ein Shuttledienst zum Hotel zurückfahren, der jedoch vollkommen überlastet war und dessen einziger verfügbarer Fahrer derzeit Wachhund für den deutschen Meister spielte, der
auf seine Dopingkontrolle warten musste. Nachher erfuhren wir, dass der deutsche Meister bei der Kontrolle nicht erkannt wurde, weshalb er die Örtlichkeit bitte verlassen sollte, was ihm natürlich
wieder gar nicht gefiel;-)
Auch im Hotel hat er wohl wieder bewiesen, wie gut seine Kinderstube gewesen ist,da er dort nämlich seinen Betreuer lautstark davon überzeugen wollte, dass man als Packesel nichts fallen lassen darf.
Schade, dass solche Begebenheiten als Aushängeschild für die Leichtathletik geltend gemacht werden...
Wie auch immer kamen wir dann gegen 16 Uhr endlich im Hotel an und konnten anschließend wieder durch Baustellen und ziwschen vollkommen verrückten Führerscheininhabern nach hause schleichen. Abends
bekamen wir noch eigens für uns gegrilltes Grillgut, welches uns nach etwa 14 Stunden Magerkur wirklich gut schmeckte.
Und trotzdem hab ich noch Hunger. Vielleicht finde ich ja noch was im Kühlschrank....
In den nächsten Wochen warten nun ganz langsame Läufe auf mich, die mit vieeeel Erholung in meinem neuen Garten kombiniert werden...Und bald wird auch mein neuer Grillkamin eingeweiht, worauf
ich mich jetzt gerade besonders freue. Ausserdem hat sich meine Blase anscheinend geweitet, weil ich sie gar nicht mehr so oft spüre...
Ostern: Eier und andere unrunde Sachen!!!
23.4.11
Das war ja mal wieder was.. Die letzten zwei Wochen, die ich nun endlich wieder zuhause bin, verliefen alles andere als gut. Hoffentlich ist das kein Omen für die laufende Saison...
Die Woche direkt nach Flagstaff musste ich etwas ruhiger gestalten, damit sich mein Körper nicht mit der Luft-und Zeitumstellung übernimmt. Mit langsamen Einheiten hab ich eigentlich keine Probleme, doch wenn man normalerweise seine gewohnten Einheiten in höchstens 56 Minuten abzieht und nun mit ach und Krach gerade mal 68 Minuten benötigt und sich danach fühlt, als hätte man sowohl einen Marathon gelaufen, als auch den Ärmelkanal durchschwommen und zusätzlich die Tour de France gewonnen, dann ist das echt nicht mehr lustig...
Glücklicherweise durfte ich dann auf die deutschen Halbmarathonmeisterschaften in Griesheim verzichten, denn da wäre ich womöglich nicht ins Ziel gekommen..
Die nächste Woche fing dann ziemlich genauso an, wie die letzte geendet hat:anstrengend! Doch der Clou sollte mich am Dienstag ereilen.
Eigentlich durfte ich da laut Trainingsplan einen gesteigerten Lauf machen, worauf ich mich echt gefreut habe. Zuhause wurde erst mal organisiert, dass ich nicht allein los muss und kurzerhand ist mein Kumpel Uli mit dem Rad mitgefahren. Leider scheint der Gute aus Zucker zu bestehen, denn sobald es regnet, hat er einen prall gefüllten Terminkalender, der ihn daran hindert, mich zu begleiten ;-)
Auf meiner 12km-Strecke laufe ich durch die örtlichen Bauernschaften. Die Straßen sind asphaltiert und die Umgebung ist schön. Mittendrin befindet sich ein kleines Waldstück, was Kennern als Naturlehrpfad Letter Heide bekannt ist. Manch anderer kennt die Strecke von den Kreiswaldlaufmeisterschaften.. Aber egal- ich laufe also auf dieses Wäldchen zu und will links einbiegen,als mir ein Mofafahrer entgegen kommt, der sich leider zu sehr mit seiner linken Seite beschäftigt hat und etwas zu spät bemerkte, dass dort ein Läufer unterwegs war.
Ich wollte eigentlich nur auf den NLP(Naturlehrpfad), doch der Mofafahrer und ich kollidierten.
Zum Glück hat niemand geblutet, denn das hätte Uli bestimmt nicht verkraftet ;-), dennoch darf ich mich nun mit einer Prellung des rechten Oberschenkels rumplagen... Mein Haus-und-Hof-Physio hat mir glücklicherweise mal wieder schnell aus der Patsche geholfen und hat massiert und getapet, was seine Praxis so hergegeben hat. Die Woche verlief also weiterhin mehr schlecht als recht und es kam der Samstag. Der Paderborner Osterlauf stand bevor und ich wollte mal antesten, was ich so auf dem Kasten habe. OK, das war nur ein Scherz, ich sollte mir die Faulheit aus den Knochen rennen...
Morgens gab es ein tolles Frühstück und die Kinder freuten sich auf eine lange Autofahrt, bei der sie endlich ihren neuen portablen DVD-Player mit 29 integrierten Spielen auf Herz und Nieren testen konnten. Nach 1,5 Stunden Fahrt kamen wir zu einem großen Parkplatz, der zu der Firma Siemens/ Wincor Nixdorf gehörte und von wo ein extra für die Veranstaltung organiserter Shuttlebus wartete.
Mit Sack und Pack machten wir uns auf eine etwa fünf minütige Fahrt zum Veranstaltungsort, der vor Menschenmassen zu bersten drohte. Man war das voll dort. Ja gut, in der Sporthalle fand eine Sportmesse statt und zusätzlich zum Lauf war auf der Straße noch eine Kirmes. Das Wetter tat mit 25°C und Sonnenschein natürlcih sein übriges und so machte sich jeder, der keine Sonnenphobie hatte, auf den Weg zum Maspernplatz.
Ich war eigentlich pünktlich, damit ich mich ganz in Ruhe aufwärmen konnte, doch musste ich zuerst mal meine Startunterlagen haben. Zwar war ich bereits angemeldet, doch die Startnummer zu erlangen sollte sich ebenfalls als Hürdenlauf erweisen.
Die Startnummernausgabe reagierte nur auf Startnummernansage und nicht auf gemeldete Personen, so dass ich erst mal die Nummer rausfinden musste. Ich stand nicht im System.
Nachdem ich den Namen meiner Kontaktperson für diesen Fall nannte, ging die Rennerei los. Wo war dieser Kontaktmann mit meiner Startnummer? Ein freundlicher Herr vom örtlichen Orgateam rannte mit mir durch die Messe, am Kuchenstand vorbei bis zum Organisationbüro, um meine Kontaktperson ausfindig zu machen. Keiner da!
Wieder ging es zurück und hin und her und die Rufnummernkarten des kompletten Helferteams brachte keine Lösung.Es wurden verschiedene Leute angerufen und befragt, doch die Kontaktperson blieb verschollen. Irgendwann gelangten wir dann an den Infostand, wo wir eine weitere Telefonliste fanden, die doch tatsächlich die Nummer meiner Kontaktperson bereit hielt. Es war kaum zu fassen. Wir leifen zusammen zum Zielbereich, wo ich endlich miene Unterlagen bekam.Natürlich war mal wieder niemand Schuld, dass ich meine Unterlagen nicht sofort erhalten habe, dennoch fehlten mir für mein warm up locker 20 Minuten. Na toll...
Die Sonne brannte, es roch nach Zuckerwatte und ich wollte einfach nur wieder nach hause. Aber nun war ich schon mal da, da konnte ich ja nicht einfach wieder gehen. Ein paar bekannte Gesichter habe ich auch gesehen und mir leider unbekannte Gesichter sprechen meine Frau mit Namen an und fragen nach einer Hand voll Wasser;-) So was passiert nur unter Läufern ;-)
Kurz vorm Start versammelte sich halb Kenia und Äthiopien am Start und ich sah meine Chancen den Abfluss hinunterrauschen. 17 schwarze Männer und bestimmt noch mal so viel Frauen bauten sich am Start auf und ich fühlte mich wie bei den afrikanischen Landesmeisterschaften- Die Temperatur passte ja auch.
Unterwegs musste ich sehr schnell abreißen lassen, denn die Jungs rannten in einem Tempo, als wollten sie zu Ostern wieder zuhause sein... Einsam spulte ich also mein Rennen ab und rannte dabei durch jeden Rasensprenger, der in den Gärten der Anwohner zu finden war. Für meine Vorläufer bestimmt gewohnte Verhältnisse, doch für mich reinste Quälerei. Es war heiß, trocken und einsam. In Runde Zwei bekam ich glücklicherweise von meiner besseren Hälfte eine Flasche Wasser angereicht, die mir etwas Energie gab, doch das Wetter und mein geprellter Oberschenkel reichten sich die Hand und wollten unbedingt verhindern, dass ich eine anständige Zeit laufe. Nachdem bereits vierzehn Kenianer vor mir das Ziel durchliefen, kam ich endlich auch dort an. Irgendwas um die 1:11h hatte ich auf der Uhr stehen, doch das war mir vollkommen egal. Ich hatte mein Rennen beendet und nun wollte ich meine Ruhe... Nachdem die Presse ein paar Worte von mir bekommen hat,ich war schleießlich schnellster Europäer, machte ich mich auf den Weg zum auslaufen. Ausgehen trifft es besser. Unterwegs unterhielt ich mich noch mit meinem Vereinskollegen Bastian Krantz, der etwas später nach mir eingelaufen ist. Zusammen wollten wir auf die Siegerehrung für die deutschen Läufer warten, doch auf Bastians Nachfrage, ob es denn so was dort überhaupt gebe, hat man ihm eine echt miese Antwort gegeben, weshalb wir beide fast fluchtartig die Veranstaltung verlassen haben: Es gäbe wohl eine Siegerehrung für die deutschen, doch wer mit über 70 Minuten einläuft, sollte sich mal keine Hoffnungen auf eine Siegprämie machen... Ja was ist denn da los? Dass die Siegprämien zwischen den Kenianern hin-und her gereicht werden ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, auch nicht, dass diese extra eingekauft werden, damit Wettkämpfe mit schnellen Zeiten glänzen können, doch dass man als Einheimischer, der sich echt den Allerwertesten aufreißt, um an diesem Wettkampf teilzunehmen, so abgewischt wird, ist echt hart.
Na ja, wir machten uns schnellstens auf den nach hause Weg und kamen irgendwann gegen acht Uhr abends auch endlich dort an. Der Tank war halb leer, der Nachmittag verschenkt und ich fiel vollkommen erschöpft ins Bett.
Hoffentlich werden die nächsten Wochen etwas besser, denn der Hamburg Marathon steht bevor und die deutschen Meisterschaften will ich halbwegs anständig laufen-vielleicht sogar mit neuer Bestzeit???
Euch allen frohe Ostern!!!
DER BAUM MUSS FALLEN !!!
4.4.11
Ich hab es euch versprochen. Das Video ist fertig und der link vorhanden.
Wer also mal endlich hinter die Kulissen im Spitzensport schauen möchte, sich Einblicke verschaffen möchte, wie ambitioniert und vor allem konzentriert sich die Elite der Leichtathletik sich dem Laufen verschrieben hat, ist herzlich eingeladen, sich dieses wunderbare Video anzusehen. Ihr werdet sehen, dass es echt verdammt harte Arbeit ist, so schnell zu sein:
es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus....
27.3.2011
Am 21.3. war Frühlingsanfang, die Krokusse sprießen in fast jedem Vorgarten und allerhand Narzissen und Tulpen treiben ihre Blätter und Blüten aus. Der Kenner behauptet nun, es wäre wirklich Frühling, doch hier bei uns hält der Winter weiter Einzug.
Zwar gleichen sich die Temperaturen von Flagstaff und Deutschland erschreckend genau, doch leider meint es der liebe Petrus nicht ganz so gut mit uns, denn in der letzten Woche hatten wir mehrere Tage Schnee ohne Ende. Wäre ich zuhause gewesen, hätte ich bestimmt das örtliche Fitnessstudio aufgesucht, um meine Einheiten zu erledigen, doch hier ist es da schon etwas schwieriger. Also haben wir uns, mutig wie wir doch alle sind, auf die Strecke begeben und habben alle unsere Einheiten im Schnee abgearbeitet. Eigentlich machte das ganze richtig spaß, denn wo hat man schon mal die Gelegenheit, Kenia und die Alpen gleichzeitig zu erleben?! (Anm.d. Red. :Es gibt hier eine schöne Laufstrecke, die sich, Aufgrund des Belages aus roter Erde, Keniapiste nennt)
Es machte sogar so viel Spaß, dass einige von uns zwischendurch auf die Idee kamen, einen wehrlosen Baum umzuwerfen. Sobald das Video fertig ist, werdet ihr es hier mit passendem link vermerkt finden. Es hat auf jeden Fall riesen Spaß gemacht.
Doch die größte Freude vergeht spätestens dann, wenn man sich ungebete Gäste mit einschleppt. Nein, wir haben kein Ungeziefer, dafür Viren!
Einer meiner Mitbewohner schleppte ganz unbemerkt einen Grippevirus ins Haus und nun liegen drei von vier Leuten krank in ihren Betten. Eigentlich ist auch das Ausruhen mal ganz nett, doch kann man sich nicht mal die Langeweile mit trainieren vertreiben, das ist nämlich für die nächsten Tage gestrichen...
Da muss dann also erst mal meine vollständige Stargate-DVD-Sammlung herhalten, die ich bis zum Ende der Trainingslagers am 9.4. komplett durchgeschaut haben will.
Hoffentlich bin ich schnell wieder fit und kann wenigstens den Rest der Zeit anständig trainieren, da ja der Start auch schon nicht so glücklich war.
Wir werden sehen.....
Glück gehabt
15.3.11
Na da haben wir ja glück gehabt. In zweierlei Hinsicht...
Zum einen stand mein Aufenthalt hier in Flagstaff echt auf der Kippe.
Ihr kennt das sicherlich, ihr plant eine Reise und seid irgendwie vollkommen in Eile und deshalb unvorsichtig. Meist geht es ja gut, doch bei mir nicht. Als ich nämlich am Freitag meine letzten Sachen holen wollte, bin ich, natürlich nur in Socken bekleidet, gegen meinen Koffer gelaufen.
Diejenigen, die aufmerksam diese Seite verfolgen, haben bestimmt grad ein deja vù, doch es ist mir wirklich ein zweites mal passiert. Wie auch immer, der Zeh nahm eine ungewöhnliche Haltung an und schmerzte höllisch.
Sollte ich jetzt wirklich noch fliegen? Na klar, beim letzten mal war es auch nicht so schlimm und die ersten zwei Tage in Flagstaff werd ich eh nicht richtig trainieren können, wer weiss wie der jetlag bei mir reinhaut...
Über den Tag hinweg ist der Zeh extrem angeschwollen, doch wegen der ganzen Aufregung und allem hin und her habe ich nicht wirklich was gemerkt.
Die ersten zwei Trainingseinheiten vor Ort verliefen eigentlich ganz gut, bis auf einen leichten Druckschmerz, der Tono dann zu der Entscheidung brachte, ich solle das Training abbrechen und den Fuß am Sonntag hochlegen. Montags sollte ich dann noch zum Arzt und bei einer schlechten Diagnose hätte ich dann die Koffer wieder einpacken dürfen...
Am Sonntag sind wir dann noch kurz in der Mall gewesen, um mir schicke, bequeme Badelatschen zu kaufen, da ich in meine normalen Schuhe nicht mehr reingepasst habe. Mir schwante böses.
Doch was war Montags? Der Zeh war abgeschwollen und tat nicht mal mehr weh... Das vierzig minütige Training verlief ohne nennenswertes Ereignis und der Arzt wurde ebenfalls nicht aufgesucht. Sehr seltsam. Aber ich bin ja zum trainieren hier und nicht zum rumheulen ;-)
Die zweite glückliche Situation ereignete sich nachts. Zunächst war nicht wirklich was glückliches an der Sache, denn ein Stinktier, wovon es hier anscheinend mehr gibt, als Affen im Urwald, hatte sein größeres Geschäft direkt an der Lüftung unseres Hauses erledigt. Als wenn das nicht schlimm genug wäre, wurde das Tier wohl von einem vorbeifahrendem Auto erschreckt, wodurch es motiviert war, seine Stinkdrüsen mal ordentlich zu aktivieren. Das Ergebnis könnt ihr euch bestimmt denken. PUUUHHHH! Im Haus zog eine ganz fiese Duftwolke vor Raum zu Raum und lüften konnte man auch nicht, da es einem dort nicht nur den Atem verschlagen hat, sondern auch das Abendessen vom Vortag wieder an die Oberfläche gerufen hat. Und ich sitz mit nem dicken Zeh im Haus fest, während die anderen Bewohner in den benachbarten Hügeln wandern waren...
Glücklicherweise verzog sich der Geruch bis zum Abend, was unseren zweiten Glücksfall ausmacht.
Also wer meint, mal eben für vier Wochen nach Arizona zu fliegen sei Luxus, der irrt gewaltig, es ist harte körperliche Arbeit, sich tagtäglich vor den Stinktieren zu verstecken und sich im Falle des Angriffs dann dem Geruch zu entziehen.
Jetzt weiß ich auch, warum alle immer so gut trainiert aus Flagstaff nach hause kommen ....
Flagstaff die Erste...
12.3.11
Ich bin da!!!
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr ein fremdes Land besuchen möchtet und ihr habt Bedenken, dass sich gewisse sprachliche Barrieren auftun könnten, da eure Fremdsprachenkenntnisse zum Bier bestellen ausreichen aber nach dem Weg könnt ihr dann nicht mehr fragen?
Bei mir war es die letzten zwei Wochen weitaus schlimmer. Beim ausfüllen des ESTA-Formulars wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass nicht die Zusage auf dieses Formular allein darüber entscheidet, ob ich in die USA einreisen darf, sondern zusätzlich ein Zollbeamter am amerikanischen Flughafen sein ok geben muss.
Normalerweise kein Problem, doch was soll ich machen, wenn er mich etwas fragt?
Ich verstehe kein Wort Englisch...
Ich kann den doch nicht einfach ignorieren, dann darf ich ja sofort wieder umdrehen und nach hause fliegen...
Es ist Freitag früh, fünf Uhr dreißig. Als Familienvater bin ich daran gewöhnt, von seinen Kindern früh geweckt zu werden, doch das war echt zu früh. Geärgert hat es mich jedoch nicht, denn mein Schlaf war alles andere als erholsam. Ich war aufgeregt wie ein Schulkind vor der ersten Klassenfahrt.
Um mir die zeit zu vertreiben und meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken ging ich erst mal laufen. Im Anschluss kam ich beim Bäcker vorbei und bereitete meinen Lieben ein reichhaltiges Frühstück. Das letzte für die nächsten vier Wochen.
Mit jeder Stunde, die verging, stieg die Aufregung und bereits um acht Uhr hatte ich derart feuchte Hände als wäre ich das Ding aus dem Sumpf.
Gegen zehn Uhr morgens kam ich am Flughafen an und traf kurz darauf auf meine persönliche Reisebegleitung Denise Krebs.
Mit vier Leuten bestzten wir dann um halb zwölf den Flieger Richtung London.
Die Wolkendecke, die sich dünn über den Himmel zog, verstecke den Sturm, der sich da oben austobte. Wir flogen in Schräglage bis kurz vor Heathrow und es fühlte sich an wie eine Rundreise über die schönsten Strassen des Ruhrgebiets (man sollte nicht versuchen, die Schlaglöcher zu zählen, es sind einfach zu viele)
Dort angekommen freute ich mich auf eine ziemlich geringe Wartezeit von zwei Stunden, doch die Freude währte nur kurz, da wir in eine andere Zeitzone geflogen sind. Drei Stunden warten...
Sechzehn Uhr Ortszeit London. Der Flieger startete pünktlich und wir waren nun für die nächsten elf Stunden in einer Blechdose eingesperrt. Zwischendurch fühlte ich mich wie in einer Babywiege. Es ging hin und her, hoch und runter und wieder hin und her. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft wir uns anschnallen mussten, es gab halt einige Turbulenzen.
Aber wir kamen heil in Phoenix an und der Zollbeamte kam bedrohlich nahe. Meine Hände tropften mittlerweile.
Doch die Aufregung war umsonst, ich kam ohne Probleme durch die Kontrolle.
Jetzt mussten wir nur noch vom Flughafen in Phoenix nach Flagstaff kommen. Sind ja nur 147 Meilen. Irgendwann um zwei Uhr nachts kamen wir dann endlich in unseren Bungalows an und ich freute mich nach 26 Stunden ohne Schlaf auf ein Bett.
Ich war endlich da.
Und jetzt streikt mein laptop, den ich extra wegen der Internettelefonieoption mitgenommen hatte.
Aber in den nächsten Tagen fahren wir einkaufen und dann wird sich bestimmt ein neues Schätzchen zugelegt.
Aber erst mal wird ausgeschlafen....
I believe I can fly....
26.2.11
War das eine Woche...
Zuhause wartet mein Garten auf eine ganze Menge arbeit, weil er im Sommer zu meinem dreißigsten Geburtstag in neuem Glanz erstrahlen soll. Der Job will auch erledigt werden und der ist nun mal teilweise echt verdammt hart und dann kommt vom Sport noch so die eine oder andere Aufgabe, die gelöst werden will.
Eigentlich hab ich mich tierisch gefreut, dass die Kilometer auf dem Trainingsplan nicht mehr auf zwei Einheiten täglich verteilt wurden, doch dann stand da was neues " Leistungsdiagnostik". Na prima. Am Dienstag führte mich mein Weg (oder viel eher das Vereinsauto) zum Institut für angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig. Wer so was schon mal gemacht hat, weiss in etwa, was da hinter mir liegt. Für die, die es nicht wissen: Rennen. Bis zum Geht-Nicht-Mehr.
Ich bin auch gerannt. Und gerannt, und gerannt. Und das steckt mir nun seit Mittwoch in den Beinen.
Kein Problem, wird mir jetzt jeder sagen. Es wird schon wieder, ist ja nur Muskelkater.
Stimmt, doch der Muskelkater sollte mir ein wenig die Laune für heute vermiesen, denn ich wollte wieder einmal nach Duisburg zur Nike Winterlaufserie. Doch was erfuhr ich einige Tage vorher von dem allseits beliebten und ausserodentlich talentierten Moderator Andreas Menz? Kein geringerer als unser Europameister und mein Vereinskamerad Jan Fitschen wollte einen Testwettkampf dort absolvieren.
Jan und ich verstehen uns gut und es gab sogar mal Zeiten, in denen ICH ihm im Sprint weggelaufen bin, doch das ist wirklich laaaaaange her ;-).
Wie auch immer machte ich heute mit meiner Frau und zwei der drei Kinder einen netten Familienausflug zur Wedau. Es war angenehm warm anfangs schien sogar etwas die Sonne und der Wind war zwar kräftig, aber ebenfalls warm. Richtig tolles Wetter für Spitzenzeiten!!!
Wir waren nicht mal ganz angekommen, da liefen wir Jan Fitschen schon in die Arme. Alles war schnell organisiert und wir liefen uns mit den beiden anderen Wattenscheidern Vitaly Rybak und Thorsten Graw ein. Am Start wurde wieder fröhlich geplaudert und die Stimmung war (wie immer in Duisburg) vollkommen ausgelassen. Bis der Startschuss das fröhliche Gespräch störte.
Wir stürmten mal wieder los, als wäre der Leibhaftige hinter uns her und schenkten uns gegenseitig gar nichts.
Erst liefen Jan, Vitaly und ich als Gruppe zusammen, doch nach etwa fünf Kilometern kam ein Waldstück.
Wie ich vorhin schon erwähnte, saßen meine Waden noch vollkommen zu von der Leistungsdiagnostik. UND DAS SOLLTE SICH NUN ZEIGEN!
In jeder Kurve verlor ich fast zehn Meter zu den anderen beiden. Jan und Vitaly liefen weiterhin ihren drei-Minuten-Schnitt und ich kam mit über zehn Sekunden Verspätung wieder aus dem Wald. Es war wirklich zum heulen. Die ersten Schritte nach dem Wald erfolgen wieder schneller, so dass ich mich schnell auf das ursprüngliche Tempo einfand. Die beiden blau-weißen immer im Blick rannte ich weiter und versuchte, sie nicht entkommen zu lassen. Doch vormachen konnte ich mir nichts, ich kam nicht mehr ran. Die Waden schmerzten, der Kopf sagte"renn einfach so weiter" und die zwei Figuren vor mir entfernten sich langsam von mir.
Als ich um die vorletzte Ecke am Stadion bog, hörte ich schon über Lautsprecher, dass Jan fertig und Vitaly kurz vor dem Ziel war. Kennt ihr das? Ihr seid irgendwie total fertig mit allem, doch kurz vor Schluss, wenn die Beine schwer werden und der Kopf schon lange ausgeschaltet hat, ruft euch jemand zu. Ihr werdet angefeuert. So hab ich mich in diesem Moment auch gefühlt und meine Beine verformten sich zu einem Rad, ähnlich wie beim Roadrunner, der mal wieder vor dem Koyoten davonlief. Vor mir war jetzt nur noch das Begleitfahrrad und ich wurde von Beifallsklatschen Meter um Meter weiter ins Ziel getragen.
Es war toll. Viel der Zuschauer standen eigentlich nur da, um einen Europameister zu sehen, doch sie klatschten für jeden weiteren Läufer, der über diese Tartanbahn flog. Es war wirklich grandios.
Mit 46,47 min kam ich ins Ziel und freute mich wie ein kleines Kind. Es war wirklich ein schönes Rennen, auch wenn es mich tierisch aufgeregt hat, dass ich in diesem doofen Waldstück so viel Zeit verloren habe.
Jan wurde verdienter Sieger und hält ab jetzt den Streckenrekord mit 45,38 min, dicht gefolgt von Vitaly Rybak.
Nachher haben wir uns noch zusammen ausgelaufen und freuten uns über die tollen Ergebnisse.
Ich ärgere mich trotzdem noch etwas, denn wenn die Leistungsdiagnostik nicht gewesen wäre, hätte ich mit Vitaly um Platz zwei gekämpft. Im Traum würde ich vielleicht Jans Endspurt in Göteborg imitieren und auf den letzten hundert Metern an ihm vorbeizischen ;-) Man darf ja wohl noch träumen....
Silvesterlauf Münster 2010
02.01.11
Das liebe Wetter sollte mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen, in Herne was zu reissen. Bisher war es immer wieder Steffen Uliczka, der vor mir ins Ziel kam (was ich ihm jedesmal von Herzen gegönnt habe, da er wirklich mal sauschnell rennt) und in diesem Jahr wurde der Silvesterlauf in Herne wegen schlechter Streckenverhältnisse abgesagt. Also stand ich da. Was nun?! Eigentlich war das schon klar, weil ich, wie in jedem Jahr, wieder nach Münster wollte. Und diesmal sollte es sogar ohne Stress auf der Autobahn und ohne nervenaufreibendes Nachmelden nach Ablauf der Meldefrist gehen. Und Was las ich auf der Internetseite der Veranstaltung? Mein allerbester Freund aus vergangenen Zeiten wollte dort gewinnen. Freunde und Bekannte kennen ihn und wissen, warum er mein besonderer Freund ist, doch aus Rücksicht auf ihn ändere ich mal seinen Namen. Nennen wir ihn mal Stefan K.;-)
Wie dem auch sei fuhr ich dann gegen Mittag seelenruhig nach Münster.
Dort angekommen meldete ich mich an und lief mich dann auch ein. Münster ist natürlich für mich wie ein Heimspiel hier in Coesfeld, weshalb ich kaum zum Warmlaufen kam. Es waren einfach so viele bekannte Gesichter dort, die mir zumindest viel Glück wünschen wollten, dass ich kaum aus der Sporthalle kam.
Doch irgendwann war es dann soweit. Ich stand warmgelaufen am Start und bereitete mich noch mental auf das Rennen vor.
Irgendwann trafen sich Stefans und meine Blicke. In einem Film wären jetzt Blitze geflogen, doch bei uns knisterte nur die Luft ;-) Wir reihten uns Ins Startefeld ein und erwarteten den Start.
Der Startschuss fiel, wir rannten los.
Stefan übernahm direkt die Führung, was zum Teil überraschte, denn sonst lässt er einen 9800m vorlaufen, den er dann zuletzt überholen kann und anschliessend mit seiner ach so tollen Leistung glänzen kann...
Er rannte teilweise unter drei Minuten, doch das störte mich kaum und ich rannte mit. Nach etwa 2 Kilometern änderte sich die Strecke und es war weder geräumt, noch gestreut. Man konnte erkennen, dass Stefan arge Probleme hatte, damit klar zu kommen. Mir fiel das laufen nicht ganz so schwer, denn ich hatte vorsorglich Spikes angezogen, die mir guten Halt auf der vereisten Strecke gaben. Nach 2,5 kilometern habe ich Stefan überholt und lies ihn fortan nicht mehr an mir vorbei.
Es war eine wirklich harte Strecke,doch mit meinen Spikes machte mir das wirklich nicht so viel aus. Doch Stefan hatte um so mehr damit zu kämpfen, denn er fiel zurück. Bei Kilometer 8 war mir dann der Sieg mehr oder weniger sicher, denn Stefan wurde von letztlichen Zweiten überholt und stieg letztlich aus.
Als ich das bemerkte, löste sich in mir irgendwie ein turbo und ich schoß in perfektem drei-Minuten-Schnitt über das Eis. Mit einer guten 32er zeit kam ich dann nach zehn Kilometern als erster ins Ziel und freute mich später über einen hochwertigen Gutschein für die Galeria Kaufhof. Mal sehen, in was man das umsetzen kann.
Von Stefan hatte man später nichts mehr gesehen. Ich hörte, er sei noch unter der Dusche gesehen worden und dann schnellstens verschwunden ;-)
Schade, dass manche Menschen so schlecht verlieren können...
Trotz alledem wünsche ich nicht nur Stefan, sondern auch allen anderen ein wundervolles, glückliches und erfolgreiches Jahr 2011. Für mich hat es ja schon gut begonnen ;-)
Resumee
Das schlimmste ist überstanden. Die Geschenke sind nicht nur gekauft und verpackt, sondern auch an sämtliche Empfänger mit breitem Grinsen überreicht, das Weihnachtsessen ist vertilgt und lacht einen frech von den Hüften aus an und der Schnee hat hoffentlich auch bald genug von Deutschland gesehen, so dass die Menschen hier endlich wieder anfangen können, normal Auto zu fahren und einzuparken!!!
Allerdings möchte ich hier gern ein kleines Fazit zum Jahr ziehen. Denn bei uns ist viel passiert. Zum ersten ist da Helena, unser jüngster Spross, die am 25.12. eine Altersklasse aufgestiegen ist und nun zur AK-W-1 gehört. Sie mutiert immer mehr zur Schabernackprinzessin erster Güte, denn selbst wenn sie müde in ihrem Bettchen liegt, heckt sie wieder irgendwelchen Unfug aus, den sie nach ihrem Schläfchen sogleich testen muss. So haben nicht nur die Weihnachtsbaumkugeln gelitten, sondern auch unser tolles Adventsgesteck, welches sich bis heute früh auf unserem Wohnzimmer befand, bis der personifizierte Satan seine Finger ausgefahren und das komplette Gesteck auseinandergepflückt hat. SIE hatte Spass.
Um bei den Kindern zu bleiben erwähne ich auch noch unsere Älteste, Jana, die im Sommer in die Grundschule gekommen ist und seither keinen Tag vergehen lässt,ohne uns zu beweisen, wie sportlich sie ist. Sie klettert an der schuleigenen Kletterwand in Rekordzeit hin und her, Rennen liegt ja eh in der Familie und nachdem sie als blutige Schwimmanfängerin in den Schulunterricht gestartet ist, hat sie seit Nikolaus ihr Seepferdchen.
Marie, die Mittlere, freut sich über ihren neuen Kindergartenfreund Titus, mit dem sie sich wahrscheinlich telepathisch verständigt, da auch die Erzieherinnen bestätigt haben, beide würden nicht viel sprechen, dafür SEEEEHR fantasievoll miteinander spielen. Und das ständig.
Severine hat ja im Sommer ihr Abitur vervollständigt und bewirbt sich nun auf zahlreiche Ausbildungsplätze, was sich leider als nicht ganz so einfach wie erhofft zeigt, doch nicht aufgegeben wird.
Also hatten die Vier schon mal ein ganz erfolgreiches Jahr 2010.
Doch wie sieht es da bei mir aus?
Sportlich gesehen war es derzeit das erfolgreichste Jahr meiner Läuferkarriere, denn mit meiner neuen Marathonbestzeit kann ich nicht nur prima angeben, sondern werde auch für Sportler des Monats-Wahlen aufgestellt, werde Herbstmeister und mein Gesicht lacht mich öfter aus der Lokalzeitung an als das tägliche Prospekt des örtlichen Bäckers.
Privat allerdings sieht es echt mies aus.
Nicht nur, dass direkt zu Beginn des Jahres mein Cousin mit nicht ganz 30 Jahren gestorben ist, im Sommer diesen Jahres starb zudem ein weiterer Cousin an den Folgen einer verpfuschten Blinddarm-OP.
Ausserdem hatte unser bester Mitarbeiter und guter Freund einen Tag vor Nikolaus einen schweren Autounfall und wird sicherlich mindestens sechs Monate ausfallen, was mir nicht nur Sorgen um Ihn sondern auch um meine Arbeitszeiten einbringt. Doch leider können wir nichts davon rückgängig machen und müssen damit klar kommen.
Meinen Tanten und Onkel und allen weiteren Angehörigen der beiden Verstorbenen wünsche ich viel Kraft, diese schwere Last zu tragen und sie eines Tages sogar zu überwinden( sie werden beide nie vergessen, was sie unsterblich für uns alle macht, bitte vergesst das nicht)
Und Waldemar, dir wünsche ich weiterhin gute Besserung und alle Zeit der Welt, damit du wieder ganz gesund wirst und wir wieder zusammen die älteren Damen beeindrucken können, bei denen wir so viele Gerüste schon gebaut haben und noch bauen werden.
Sonst lief auch wenig glatt bei mir, denn nicht nur, dass mein niegelnagelneues Auto angezündet wurde, nein, mein neus Carport ist immer noch nicht gebaut, da einige Firmen es leider nicht zu ihrer Philosophie zählen, vermeintlichen Kunden zumindest eine Absage zu erteilen. Ausserdem hält der Schnee die neue Firma leider auch davon ab, endlich anzufangen, da der Boden mindestens 30cm durchgefroren ist und sie dann nicht bauen können.
Und wenn das nicht genug wäre haben wir allein durch die Wiederbeschaffung eines Wagens und dem gesamten drumherum mal eben 16000 Euro verloren, die uns in Zukunft mit Sicherheit an wichtigen Stellen fehlen werden.
Aber man soll ja nicht immer nur das negative sehen, denn die Landschaften sehen zur Zeit wunderschön eingeschneit aus und selbst sehr gute Silvesterläufe wie der in Herne werden wegen der weißen Pracht abgesagt. Wo da das positive dran ist? Jetzt kann ich in Münster starten und einen meiner liebsten Laufkollegen treffen( hoffentlich direkt zwischen die Augen) Ich mache natürlich nur Scherze;-)
Also wie ihr seht, ist mein Jahr 2010 sehr zwiegespalten, wobei ich hoffe, dass mir das Jahr 2011 um so mehr Glück bringen wird, da schon einige gute Wettkämpfe in Planung sind, ich erstmalig das Elitetrainigslager in Flagstaff miterleben werde und ich zu gerne im Herbst mit einer weiteren Bestzeit über die Königsdistanz glänzen möchte.
Wir denken weiterhin positiv in die Zukunft und wünschen allen Verwandten, Freunden, Bekannten, Unbekannten, Laufbegeisterten, Fans, Feinden und allen anderen einen Guten Rutsch ins Jahr 2011 und dass sich all eure guten Vorsätze verwirklichen lassen und eure Wünsche endlich in Erfüllung gehen.
Bis 2011
Sportmedienpreis 2010
11.12.2010
Und wieder einmal geht es auf das Jahresende zu und alle Welt wählt die Persönlichkeiten des Jahres. So auch der Kreis Coesfeld. Und drei mal dürft ihr raten, wer mit zur Wahl steht... Nein, nicht Vitali Klitschko, Ich.
Eigentlich habe ich selten die Gelegenheit, an Wahlen teilzunehmen, da ich mir nicht die besten Erfolgschancen ausmale, doch diesmal sollte es vielleicht doch klappen. In den letzten Jahren wurde ich öfters zur Wahl zum Sportler des Jahres aufgestellt, doch wenn man gegen Menschen atritt, die Weltrekorde brechen, dann hat man mit einer Marathonzeit von knapp 2:20h nicht wirklich den großen Erfolg. Doch Besagte Person nimmt in diesem Jahr nicht teil und meine Bestzeit hat sich unter die magische 2:20h geschoben, so dass ich mir nun Hoffnungen mache. Nachdem ihr mich auch schon bei der Wahl zum Sportler des Monats unterstützt habt, bei der ich übrigens zweiter mit über 30% der Stimmen wurde, und dazu noch vom DLV zum Herbstmeister gewählt wurde, brauche ich letztmalig in diesem Jahr eure Unterstützung. Und das Beste an der Sache ist, ihr braucht euch nicht vorher in irgendeinem Forum anmelden und unter den Teilnehmern wird wieder ein hochwertiger Preis verlost.
Also hier mal der link, wo ihr auch noch andere Topathleten/Athletinnen wählen könnt:
http://www.ksb-coesfeld.de/form/index.php?menuid=169&topmenu=166&keepmenu
mal was nachdenkliches
02.12.10
Die Vorweihnachtszeit hat ja nun begonnen, was wir nicht nur an den Plätzchen und Schokonikoläusen im Handel sehen, sondern auch am Schnee und den geschmückten Schaufenstern und Innenstädten. Nach langer Zeit hat mich das Weihnachtsfeeling so richtig gepackt und auf dem Dach meines Hauses liegt ein etwa 1,50m großer Nikolaus, der an einer Lichterschlauchleiter zum Kamin hinaufklettert. Gerade abends macht es mir dann besondere Freude, die Nachbarskinder dabei zu beobachten, wie sie mit großen, glänzenden Augen den Weihnachtsmann bestaunen und ihre Eltern ganz aufgeregt fragen, ob er sie denn auch besuchen kommt und möglichst viele Geschenke bringt...
Für die Kinder ist es eine tolle zeit mit vielen Süßigkeiten, überall glänzen kleine Lichter und das toben im Schnee lässt die Kälte vollkommen vergessen, da man sich auf den Abend freut, an dem es Kakao und Kekse vor dem prasselnden Kaminfeuer gibt.
Doch ist diese Zeit auch für Erwachsene so toll? Man stürmt von einem Geschäft zum anderen, um seine Weihnachtsgeschenke zusammen zu tragen, man ärgert sich über die langen Schlangen an den Kassen und die leergefegten Regale. Die abgestandene Luft in den Geschäften schafft es mit den Temperaturamplituden von über 25°C höchstens, die Hälse der Menschen auszutrocknen und ihnen wer weiss was für Atemwegserkrankungen beizubringen und abends bekommt es das Umfeld der gestressten Einkäufer zu spüren, dass es ein wahnsinnig anstrengender Tag war, der möglichst nicht wiederholt werden sollte.
Na, findet ihr euch hier irgendwo wieder? Ich mich seit heute nicht mehr, denn ich habe einen Menschen kennengelernt, dem die Geschenkekauferei so egal ist, wie anderen ein Blatt Papier.
Heute morgen begleitete ich meine Oma zum Arzt, wo einige zeit nach uns ein Mann herein kam. Er war schätzungsweise 45 Jahre alt und ziemlich groß, doch er lief an Krücken. Erst dachte ich, er hätte eine Verletzung am Bein, doch mein zweiter Blick klärte mich auf, dass es etwas längerfristiges war. Als die anderen Patienten bemerkten, dass er total ausser Atem war, boten sie ihm Hilfe an, die er jedoch dankend ablehnte und sich neben mich setzte. Ein anderer Mann mit Krücken begann sofort ein Gespräch mit ihm und nach einigen Minuten wussten alle Patienten, was mit dem Mann los war.
Vor etwa 16 Jahren erkrankte er an Knochenkrebs, weshalb man ihm die rechte Hüftpfanne entfernen musste. Sein rechtes Bein war derart in Mitleidenschaft gezogen worden, dass die Ärzte es amputieren wollten, doch es konnte, stark lädiert, gerettet werden.
Vor zwei Jahren war er zudem ausgerutscht und hat sich dar Rückgrat gebrochen. Dabei hat er sich einen Lendenwirbel derart zertrümmert, dass ihm eine Prothese eingesetzt werden musste und er seitdem regelmäßig starke Schmerzmittel nehmen musste. Wenn ich jetzt seine weiteren Erkrankungen aufschreibe, bin ich bis Weihnachten nicht fertig, doch was er alles mitgenommen hat, hat alle in Erstaunen versetzt.
Was mir aber imponierte, er hat sich keineswegs beschwert. Keine wehmütigen Sätze, wie " war das früher schön" oder " wenn ich das noch könnte". Er hatte sein Schicksal angenommen und beschwerte sich lediglich darüber, dass er drei der letzten sechs Jahre in Krankenhäusern verbracht habe und er an diesem Tag bereits vier Stunden in diesem Ärztehaus zugebracht hat, um sich die Diagnose Anämie abzuholen, was er schon seit einer Woche geahnt hat.
Nich mal im entferntesten kann ich erahnen, was dieser Mann bereits erlebt und durchgemacht hat, dennoch beschäftigt er mich besonders.
Doch warum? Egal, wo man in diesen Tagen hinsieht, man sieht Elend und Trauer. In diesem Jahr sind zwei Familienmitglieder mit kaum 30 Jahren gestorben, irgendjemand meinte im Sommer, unser neues Auto anzünden zu müssen, was uns fast unser Haus gekostet hätte und auch im Fernsehen sieht man total oft traurige Kinderaugen, die nach Hilfe rufen. Doch dieser Mann beschwerte sich lediglich um die "Lahmarschigkeit" der Ärzte. Wie alle anderen auch, die auf ein Rezept gegen ihre Erkältung warten, welches eh nicht hilft. Er beschwerte sich auch nicht über den Schnee draußen, der ihm das Laufen um ein vielfaches erschwerte. Es war ihm total egal.
Wo er sich allerdings aufgeregt hat, war, als eine Frau zu ihm meinte, er solle Geduld haben und positiv denken. Diesen Spruch wird er in seiner Vergangenheit bestimmt öfters gehört haben, was seine Reaktion erklärt, denn er fauchte die Dame an, er hätte doch wohl besseres mit seiner Zeit anzufangen, als vier Stunden auf eine Diagnose zu warten, die er bereits nach einer viertel Stunde stellen könnte. Ausserdem habe er die hälfte der letzten sechs Jahre im Krankenhaus verbracht undd sich nicht einmal beschwert, was ihm wohl nun das Recht gebe, etwas Rücksicht für seine Person zu verlangen, da er aufgrund der fehlenden Hüftknochen auf dem Steißbein sitze, was sehr schmerzhaft sei.
Somit war der Mann nicht nur eine mentale Kampfsau, sondern auch noch äußerst direkt zu der Frau, was mir den Mann sehr sympatisch gemacht hat.
Also ihr lieben, als Vorsatz fürs nächste Jahr nehmt euch einfach einen Menschen vom Format dieses Mannes und versucht einfach, euch nicht mehr so viel zu beklagen, denn es gibt viele Menschen, denen es weitaus schlimmer geht, die sich jedoch nicht beklagen und einfach mit ihrer Situation umzugehen versuchen. Somit gerät mein angeschlagener Zeh im tiefe Vergessenheit und schwindet einem ehrfürchtigen Gefühl diesem Mann gegenüber für so viel Lebenswille und Mut.
Sancta Maria, ora pro nobis!